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DIE CHRISTLICHE KUNST AUF DER BIENNALE IN ROM
MATH. SCHIESTL-MÜNCHEN
ROMANTISCHE FAHRT
kann sie auch heute noch der Profankunst
eine Brücke bilden, zu ihrem Ausgangs-
punkt zurückzukehren. Neben der monu-
mentalen Form jedoch blieb in der christ-
lichen Kunst stets der Ausdruck des reli-
giösen Empfindens das Wesentliche. Sie hat
an der Devise l’art pour l’art nie teilge-
nommen, und erscheint daher auch in dieser
Hinsicht zu einem reformierenden Einfluß
auf die Bewertung des Darstellungsobjektes
besonders geeignet.
Es war also eine große Aufgabe, die die
diesjährige Biennale in Rom sich stellte, als
sie eine besondere Abteilung für eine inter-
nationale Ausstellung christlicher Kunst ins
Leben rief. Vier Länder, nämlich 11 a 1 i e n,
Deutschland, Frankreich und Ungarn
standen sich gegenüber. Die Erwartungen
waren sehr hoch gespannt, denn man hielt
die Zeit für gekommen, die neuen Linien
der christlichen Kunst dieser Länder der ge-
samten internationalen Kunstwelt vor Augen
zu führen, ihre geistige und formale Be-
deutung ins rechte Licht setzen zu können.
Leider jedoch war das Fazit eine tiefe Ent-
täuschung. Ich glaube, daß diese Enttäu-
DIE CHRISTLICHE KUNST AUF DER BIENNALE IN ROM
MATH. SCHIESTL-MÜNCHEN
ROMANTISCHE FAHRT
kann sie auch heute noch der Profankunst
eine Brücke bilden, zu ihrem Ausgangs-
punkt zurückzukehren. Neben der monu-
mentalen Form jedoch blieb in der christ-
lichen Kunst stets der Ausdruck des reli-
giösen Empfindens das Wesentliche. Sie hat
an der Devise l’art pour l’art nie teilge-
nommen, und erscheint daher auch in dieser
Hinsicht zu einem reformierenden Einfluß
auf die Bewertung des Darstellungsobjektes
besonders geeignet.
Es war also eine große Aufgabe, die die
diesjährige Biennale in Rom sich stellte, als
sie eine besondere Abteilung für eine inter-
nationale Ausstellung christlicher Kunst ins
Leben rief. Vier Länder, nämlich 11 a 1 i e n,
Deutschland, Frankreich und Ungarn
standen sich gegenüber. Die Erwartungen
waren sehr hoch gespannt, denn man hielt
die Zeit für gekommen, die neuen Linien
der christlichen Kunst dieser Länder der ge-
samten internationalen Kunstwelt vor Augen
zu führen, ihre geistige und formale Be-
deutung ins rechte Licht setzen zu können.
Leider jedoch war das Fazit eine tiefe Ent-
täuschung. Ich glaube, daß diese Enttäu-