DIE CHRISTLICHE KUNST AUF DER BIENNALE IN ROM
217
schung zwei Ur-
sachen hat. Erstens
die eingangs ange-
deuteten Hemmun-
gen undKämpfe um
die Form, unter
denen die moderne
christliche Kunst
mehr als in irgend
einer früheren Zeit
zu leiden hat. So-
dann jedoch orga-
nisatorische Hin-
dernisse innerhalb
der einzelnenjGrup-
pen, wie sie bei der
örtlichen Entfer-
nung und der Erst-
mal igkeitdesUnter-
nehmens vielleicht
unvermeidlich wa-
ren. So schön es
auch gewesen wäre,
der christlichen
Kunst in Rom und
dazu im Anno San-
to zum Siege zu
verhelfen, müssen
wir eine derartige
Hoffnung doch noch
auf eine spätere Zeit
und vielleicht auch
an einen anderen
Ort, der dem euro-
päischen Kunst-
markte näher liegt,
hinausschieben.
Die Schwierig-
keiten der Organi-
sation scheinen be-
sonders in der
DER JUNGE HL. THOMAS V. AQUIN
P. ANGELUS MARIA BECKERT
Paul Thalheimers mit ihrer betonten
Hintergrundsperspektive zu fühlbar die
Wandfläche durchbricht. Alles sonst Nen-
nenswerte ist Kleinkunst, an sich sehr be-
achtenswert, aber doch zu weit von den
monumentalen Zielen entfernt, die heute
das Kernproblem der christlichen Kunst
bilden. Immerhin darf man auch der Klein-
kunst ihren Wert für Landkirchen usw.
nicht absprechen. Gemälde wie Der junge
heilige Thomas von Aquino von Beckert
oder die sorgfältigen Arbeiten von Rudolf
S c h i e s 11 verdienen gewiß volle Beachtung.
Auf dem Gebiete der dekorativen Kunst
deutschen Grup-
p e stark mitge-
sprochen zu haben.
Dank der Vermittlung des deutsch-römi-
schen Graphikers Siegmund Lipinsky war
ihr der schönste und größte Saal eingeräumt
worden. Bedauerlicherweise sind aber diese
Wände nur dürftig ausgefüllt. Wir stehen
eigentlich nur vor einigen Einzelleistungen
und vermissen das in der christlichen Kunst-
strömung Deutschlands zweifellos vorhan-
dene Gesamtniveau. Namentlich in monu-
mentaler Hinsicht bietet der Saal weniges.
Am nächsten kommt dieser Anforderung
wohl Felix Baumhauer mit seiner Kreuzi-
gung, während die an sich sehr starke, mit
modernen Elementen durchtränkte Kunst
217
schung zwei Ur-
sachen hat. Erstens
die eingangs ange-
deuteten Hemmun-
gen undKämpfe um
die Form, unter
denen die moderne
christliche Kunst
mehr als in irgend
einer früheren Zeit
zu leiden hat. So-
dann jedoch orga-
nisatorische Hin-
dernisse innerhalb
der einzelnenjGrup-
pen, wie sie bei der
örtlichen Entfer-
nung und der Erst-
mal igkeitdesUnter-
nehmens vielleicht
unvermeidlich wa-
ren. So schön es
auch gewesen wäre,
der christlichen
Kunst in Rom und
dazu im Anno San-
to zum Siege zu
verhelfen, müssen
wir eine derartige
Hoffnung doch noch
auf eine spätere Zeit
und vielleicht auch
an einen anderen
Ort, der dem euro-
päischen Kunst-
markte näher liegt,
hinausschieben.
Die Schwierig-
keiten der Organi-
sation scheinen be-
sonders in der
DER JUNGE HL. THOMAS V. AQUIN
P. ANGELUS MARIA BECKERT
Paul Thalheimers mit ihrer betonten
Hintergrundsperspektive zu fühlbar die
Wandfläche durchbricht. Alles sonst Nen-
nenswerte ist Kleinkunst, an sich sehr be-
achtenswert, aber doch zu weit von den
monumentalen Zielen entfernt, die heute
das Kernproblem der christlichen Kunst
bilden. Immerhin darf man auch der Klein-
kunst ihren Wert für Landkirchen usw.
nicht absprechen. Gemälde wie Der junge
heilige Thomas von Aquino von Beckert
oder die sorgfältigen Arbeiten von Rudolf
S c h i e s 11 verdienen gewiß volle Beachtung.
Auf dem Gebiete der dekorativen Kunst
deutschen Grup-
p e stark mitge-
sprochen zu haben.
Dank der Vermittlung des deutsch-römi-
schen Graphikers Siegmund Lipinsky war
ihr der schönste und größte Saal eingeräumt
worden. Bedauerlicherweise sind aber diese
Wände nur dürftig ausgefüllt. Wir stehen
eigentlich nur vor einigen Einzelleistungen
und vermissen das in der christlichen Kunst-
strömung Deutschlands zweifellos vorhan-
dene Gesamtniveau. Namentlich in monu-
mentaler Hinsicht bietet der Saal weniges.
Am nächsten kommt dieser Anforderung
wohl Felix Baumhauer mit seiner Kreuzi-
gung, während die an sich sehr starke, mit
modernen Elementen durchtränkte Kunst