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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 21.1924/​1925

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An unsere Leser!
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https://doi.org/10.11588/diglit.53139#0063

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AN UNSERE LESER!
LJber zwanzig Jahre hat Hochwürden Herr Stiftsdekan Päpstlicher Geheimkämmerer
und Geistlicher Rat Sebastian Staudhamer die Redaktion dieser Zeitschrift geführt.
Mit dem letzten Heft hat er sich veranlaßt gesehen, die Schriftleitung niederzulegen.
Was in dieser Zeit von ihm erstrebt und geleistet worden ist, davon zeugen die zwanzig-
stattlichen Bände. Was aber nicht dort zu ersehen ist, die uneigennützige Hingabe be-
sonders während der schwierigen Inflationszeit, die immer wache Liebe zur Sache und
zu einem gesetzten Ideal, davon wollen wenigstens hier beim Scheiden einige Worte
herzlichsten und uneingeschränkten Dankes sprechen.
Der Verlag hat in Fühlungnahme mit der Vorstandschaft der Deutschen Gesellschaft
für christliche Kunst die Unterzeichneten für die Schriftleitung berufen. Der Schwie-
rigkeit der übernommenen Aufgabe und der Verantwortungspflicht in der heutigen Lage
der christlichen Kunst sind sich die neuen Schriftleiter wohl bewußt. Die innere und
äußere Krise in der Gesamtlage der deutschen und europäischen Kunst wirkt verschärft
auf die christliche und kirchliche Kunst zurück. Nach zwei Seiten hin droht das bisher
wenigstens äußerlich Einheitliche auseinanderzufallen. Christliches Verständnis und
christliche Freiheit im engsten Anschluß an den Geist der Kirche, ihrer Liturgie und
ihrer großen Tradition, die stets Altes und Neues zu verbinden wußte, wird hoffentlich
auch diese Gefahr zu bannen wissen. Die jetzige Schriftleitung wird versuchen, vor
allem durch positiv aufbauende Tat, durch pädagogische Einstellung und objektive Ge-
rechtigkeit dazu beizutragen. Ein Ausspracheplatz und ein Sammelorgan für alle Be-
strebungen, in denen sich wirkliches Christentum und qualitätvolles schöpferisches Kön-
nen die Hand reichen, soll in verstärktem Maße geschaffen werden. Neben neuer Kunst
soll die alte christliche Kunst aus inneren wie erzieherischen Gründen gleichberechtigt
stehen. Die Fragen der liturgischen Kunst, des Kultbildes, des kirchlichen Kunstge-
werbes, der Denkmalpflege, der christlichen Archäologie sollen besonders gefördert werden.
Eine weiter ausgedehnte Berichterstattung auch aus ausländischen Zentren soll einen all-
gemeinen Überblick über die Entwicklungstendenzen der christlichen Kunst geben. Eine
möglichst vollständige, kritisch eingestellte Literaturschau soll weiteren Studien zu Hilfe
kommen. Wir hoffen, durch einen umfangreichen, neu zu gewinnenden Mitarbeiterkreis
möglichst bald das Vertrauen bei unseren bisherigen Lesern zu steigern und neue Inter-
essenten zu gewinnen. Der Segen Gottes möge unser Werk zu seiner eigenen Ehre und
A erherrlichung und zur Erbauung und Verinnerlichung der Gläubigen begleiten.
Die Schriftleitung:
Prof. Dr. Georg Lill, Hauptkonservator am Bayer. Nationalmuseum, Prinzregentenstr. 3.
Dr. Mich. Hartig, Päpstlicher Hausprälat, Erzbischöfl. Archivar.
Mons. Prof. Dr. Rich. Hoffmann, Päpstlicher Geheimkämmerer, Hauptkonservator am
Bayer. Landesamt für Denkmalspflege.
Der Verlag: Gesellschaft für christliche Kunst, GmbH., Lothstraße 1
Geheimer Rat Dr. von Fuchs, Exzellenz, Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Die christliche Kunst. XXI. Dezember 1924
 
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