BEIBLATT MITTEILUNGEN D. DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR CHRISTL. KUNST 17
^Mitteilungen der Deutschen
Gesellschaft für christliche Kunst
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
ie 21. ordentliche Mitgliederversamm-
lung der Deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst (Geschäftsstelle München,
Karlstr. 6), die am 14. Oktober in München
stattfand, wird für die Entwicklung der
Gesellschaft in mehrfacher Beziehung be-
deutungsvoll bleiben. Einmal darum, weil
mit ihr die Leitung in andere Hände über-
gegangen ist, dann aber auch deshalb, weil
am Nachmittag des Versammlungstages die
Eröffnung der neuen Münchner Ausstel-
lungsräume der Deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst stattfinden konnte. Eine
schlichte Feier vereinigte Künstler und
Kunstfreunde der Gesellschaft mit einer
Reihe von Ehrengästen, darunter die Prin-
zen Alfons und Josef Clemens in der neuen
Galerie, die ungemein günstig und schön
am Wittelsbacherplatz 2 gelegen ist. Uni-
versitätsprofessor Dr. Strieder hielt die
Weiherede. Er betonte, daß es den provi-
sorischen Vorstand besonders gefreut hat,
wenn er gerade in der Zeit schwerer wirt-
schaftlicher Not des deutschen bildenden
Künstlertums mit der größten Beschleu-
nigung dieses Werkes schaffen konnte. Hier-
durch wird in Zukunft den besten Original-
werken der deutschen christlichen Kunst für
Ausstellung^- und Verkaufszwecke ein Rah-
men zur Verfügung sein, wie er schöner auch
der profanen verkäuflichen Kunst selten nur
zu Gebote steht. Erst damit sind die Vor-
aussetzungen für einen Wettbewerb unter
gleichen Bedingungen geschaffen. Möge
dabei die christliche Kunst unter helfender
Teilnahme aller Kreise unseres Volkes sieg-
reich bestehen. Möge ferner, so schloß der
Redner, das, was in der neuen Galerie aus-
gestellt wird, immer hohe künstlerische
Qualität bedeuten und anregend auf die
deutsche Kunst wirken. Möge aus den neuen
Ausstellungsräumen ein wachsender Strom
von Schönheit, von tiefem, künstlerisch un-
tadelig wiedergegebenem religiösem Empfin-
den hineinströmen in unser deutsches Haus
und in unser deutsches Volk.
An die Eröffnungsrede schloß sich eine
Besichtigung der Ausstellung, die namhafte
Vertreter der christlichen Kunst zeigt. Wir
nennen hier nur die Namen der Künstler,
eine Würdigung ihrer ausgestellten Werke
soll an anderer Stelle folgen. Es haben aus-
gestellt die
Maler: Joh. Baumann, Felix Baumhauer,
Franz Bernhard, AlbertFigel, Gebhard Fugei,
Ludwig Glötzle, Peter Hirsch, Hans Huber-
Sulzemoos, Anton Rausch, Leo Samberger,
Matth. Schiestl, Philipp Schuhmacher;
Bildhauer: Karl Baur, Eugenie Berner-
Lange, Josef Brenner, Thomas Buscher,
Franz Drexler, Lissy Eckart, Hermann Go-
retzky, Franz Hoser, Georg Kemper, Angelo
Negretti, Amanda Freiin von Sartor, August
Schädler, Paul Scheurle, Georg Schreiner,
Heinrich Wadere, August Weckbecker, Mar-
tin Wiegand;
Graphiker: Marie Eckart, Alfred Edelhof,
Guntram Lautenbacher, Berta Schneider,
Gottlieb Teufel;
Paramentiker: Tesi Sülzer-Neumann;
Kunstgewerbler: Franz A. Frohnsbeck,
Karl Poellath, Josef Seitz.
Der Abend des Generalversammlungstages
mußte ernsten Verhandlungen gewidmet sein.
Der Besuch der Versammlung im Asamsaal
war ungewöhnlich stark, da man allgemein
die diesmalige Zusammenkunft als einen
Wendepunkt in der Entwicklung der Ge-
sellschaft betrachtete. Außer vielen aus-
wärtigen Einzelmitgliedern waren fünf
Diözesangruppen vertreten. Was die Ge-
müter besonders bewegte, war die Neuwahl
des Vorstandes, die durch den Rücktritt
von sechs hochverdienten Vorstandsmit-
gliedern, darunter Professor Georg Busch
und Stiftsdekan Staudhamer, nötig gewor-
den war.
Bei der Neuwahl, der eine allseitig von
Sachlichkeit getragene Debatte vorausging,
vermochte die Liste Professor Busch nur ein
Fünftel der Stimmen auf sich zu vereinigen.
Mit fast vier Fünftel Majorität wurde da-
gegen die Liste gewählt, die als neue Liste
der Gesellschaft u. a. Universitätsprofessor
Dr. Jakob Strieder (I. Präsident), Professor
Gebhard Fugei (II. Präsident), Professor
Dr. Georg Lill, Hauptkonservator am Bayer.
Nationalmuseum (I. Schriftführer), Ordens-
assistent Martin Graßl (I. Kassierer) vor-
sieht.
Von sachlicher Bedeutung war, — außer
den Wahlen — die Debatte über das Ver-
hältnis der Deutschen Gesellschaft für christ-
liche Kunst zur Gesellschaft für christliche
Kunst G. m. b. H., die aber auch durch eine
aufklärende und versöhnliche Darstellung
von juristischer Seite ohne Schwierigkeiten
zu Ende geführt wurde.
Am Mittwoch vormittag fand die General-
versammlung einen würdigen Abschluß.
Hauptkonservator Dr. Lill führte eine grö-
Die christliche Kunst. XXI.
^Mitteilungen der Deutschen
Gesellschaft für christliche Kunst
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
ie 21. ordentliche Mitgliederversamm-
lung der Deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst (Geschäftsstelle München,
Karlstr. 6), die am 14. Oktober in München
stattfand, wird für die Entwicklung der
Gesellschaft in mehrfacher Beziehung be-
deutungsvoll bleiben. Einmal darum, weil
mit ihr die Leitung in andere Hände über-
gegangen ist, dann aber auch deshalb, weil
am Nachmittag des Versammlungstages die
Eröffnung der neuen Münchner Ausstel-
lungsräume der Deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst stattfinden konnte. Eine
schlichte Feier vereinigte Künstler und
Kunstfreunde der Gesellschaft mit einer
Reihe von Ehrengästen, darunter die Prin-
zen Alfons und Josef Clemens in der neuen
Galerie, die ungemein günstig und schön
am Wittelsbacherplatz 2 gelegen ist. Uni-
versitätsprofessor Dr. Strieder hielt die
Weiherede. Er betonte, daß es den provi-
sorischen Vorstand besonders gefreut hat,
wenn er gerade in der Zeit schwerer wirt-
schaftlicher Not des deutschen bildenden
Künstlertums mit der größten Beschleu-
nigung dieses Werkes schaffen konnte. Hier-
durch wird in Zukunft den besten Original-
werken der deutschen christlichen Kunst für
Ausstellung^- und Verkaufszwecke ein Rah-
men zur Verfügung sein, wie er schöner auch
der profanen verkäuflichen Kunst selten nur
zu Gebote steht. Erst damit sind die Vor-
aussetzungen für einen Wettbewerb unter
gleichen Bedingungen geschaffen. Möge
dabei die christliche Kunst unter helfender
Teilnahme aller Kreise unseres Volkes sieg-
reich bestehen. Möge ferner, so schloß der
Redner, das, was in der neuen Galerie aus-
gestellt wird, immer hohe künstlerische
Qualität bedeuten und anregend auf die
deutsche Kunst wirken. Möge aus den neuen
Ausstellungsräumen ein wachsender Strom
von Schönheit, von tiefem, künstlerisch un-
tadelig wiedergegebenem religiösem Empfin-
den hineinströmen in unser deutsches Haus
und in unser deutsches Volk.
An die Eröffnungsrede schloß sich eine
Besichtigung der Ausstellung, die namhafte
Vertreter der christlichen Kunst zeigt. Wir
nennen hier nur die Namen der Künstler,
eine Würdigung ihrer ausgestellten Werke
soll an anderer Stelle folgen. Es haben aus-
gestellt die
Maler: Joh. Baumann, Felix Baumhauer,
Franz Bernhard, AlbertFigel, Gebhard Fugei,
Ludwig Glötzle, Peter Hirsch, Hans Huber-
Sulzemoos, Anton Rausch, Leo Samberger,
Matth. Schiestl, Philipp Schuhmacher;
Bildhauer: Karl Baur, Eugenie Berner-
Lange, Josef Brenner, Thomas Buscher,
Franz Drexler, Lissy Eckart, Hermann Go-
retzky, Franz Hoser, Georg Kemper, Angelo
Negretti, Amanda Freiin von Sartor, August
Schädler, Paul Scheurle, Georg Schreiner,
Heinrich Wadere, August Weckbecker, Mar-
tin Wiegand;
Graphiker: Marie Eckart, Alfred Edelhof,
Guntram Lautenbacher, Berta Schneider,
Gottlieb Teufel;
Paramentiker: Tesi Sülzer-Neumann;
Kunstgewerbler: Franz A. Frohnsbeck,
Karl Poellath, Josef Seitz.
Der Abend des Generalversammlungstages
mußte ernsten Verhandlungen gewidmet sein.
Der Besuch der Versammlung im Asamsaal
war ungewöhnlich stark, da man allgemein
die diesmalige Zusammenkunft als einen
Wendepunkt in der Entwicklung der Ge-
sellschaft betrachtete. Außer vielen aus-
wärtigen Einzelmitgliedern waren fünf
Diözesangruppen vertreten. Was die Ge-
müter besonders bewegte, war die Neuwahl
des Vorstandes, die durch den Rücktritt
von sechs hochverdienten Vorstandsmit-
gliedern, darunter Professor Georg Busch
und Stiftsdekan Staudhamer, nötig gewor-
den war.
Bei der Neuwahl, der eine allseitig von
Sachlichkeit getragene Debatte vorausging,
vermochte die Liste Professor Busch nur ein
Fünftel der Stimmen auf sich zu vereinigen.
Mit fast vier Fünftel Majorität wurde da-
gegen die Liste gewählt, die als neue Liste
der Gesellschaft u. a. Universitätsprofessor
Dr. Jakob Strieder (I. Präsident), Professor
Gebhard Fugei (II. Präsident), Professor
Dr. Georg Lill, Hauptkonservator am Bayer.
Nationalmuseum (I. Schriftführer), Ordens-
assistent Martin Graßl (I. Kassierer) vor-
sieht.
Von sachlicher Bedeutung war, — außer
den Wahlen — die Debatte über das Ver-
hältnis der Deutschen Gesellschaft für christ-
liche Kunst zur Gesellschaft für christliche
Kunst G. m. b. H., die aber auch durch eine
aufklärende und versöhnliche Darstellung
von juristischer Seite ohne Schwierigkeiten
zu Ende geführt wurde.
Am Mittwoch vormittag fand die General-
versammlung einen würdigen Abschluß.
Hauptkonservator Dr. Lill führte eine grö-
Die christliche Kunst. XXI.