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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 21.1924/​1925

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Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst
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Doering, Oskar: Die internationale Kunstausstellung zu Venedig
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https://doi.org/10.11588/diglit.53139#0331

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BEIBLATT

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

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DEUTSCHE GESELLSCHAFT
FÜR CHRISTLICHE KUNST E.V.
uf der 21. ordentlichen Mitgliederver-
sammlung wurden folgende Herren in
die Vorstandschaft neu gewählt:
I. Ergänzungswahlen :
1. Wahlperiode 1922—1925
Künstler: Philipp Schumacher, Kunst-
maler, Thomas Buscher, Prof., Bildhauer.
2. Wahlperiode 1923—1926
Künstler: Karl Baur, Bildhauer, Michael
Kurz, Architekt, Augsburg.
Geistliche Kunstfreunde: Dr. Michael
Hartig, Prälat, erzbischöfl. Archivar.
Weltliche Kunstfreunde: Dr. Jakob
Strieder, Universitätsprofessor.
II. Neuwahl:
Wahlperiode 1924—1927
Künstler: Gebhard Fugei, Prof., Kunst-
maler, Fritz Fuchsenberger, Prof., Architekt.
Geistliche Kunstfreunde: Martin
Grassl, Ordensassistent, Dr. Johann Schauer,
Domkapitular.
Weltliche Kunstfreunde: Dr. R. v.
Heuß, Generaloberarzt, Adelheid Lengauer,
Lehrerin.
Außerdem verblieben in der Vorstand-
schaft folgende Mitglieder von früheren
Wahlperioden:
Geistliche Kunstfreunde : Eugen
Abele, Inspektor, geistl. Rat, Freising,
Knabenseminar, Martin Mayr, Präfekt,
Pfaffenbüchler Johann, Prälat Sup. der
Barmherzigen Schwestern.
Weltliche Kunstfreunde: Dr. Josef
Gabler, Regierungsdirektor, Dr. Georg Lill,
Hauptkonservator am Bayer. Nationalmu-
seum, Karl Osthelder, Oberlandesgerichtsrat.
Die Vorstandschaft ist damit mit acht-
zehn Herren wieder vollständig ergänzt
worden. In der Sitzung der neuen Vor-
standschaft vom 21. Oktober wurde folgende
engere Vorstandschaft gewählt:
1. Präsident Dr. Jakob Strieder; 2. Präsi-
dent Prof. Gebhard Fugei; 1. Schriftführer
Dr. Georg Lill; 1. Kassier Martin Grassl;
Beisitzer Dr. Johann Schauer.
Die statutenmäßigen Wahlen zur Jury 1925
finden im Laufe des Monats Dezember 1924
statt. Wahlvorschläge, die von mindestens
zehn wahlberechtigten Künstlern unterzeich-
net sein müssen, sind spätestens am 1. De-
zember 1924 an die Geschäftsstelle, München,
Karlstraße 6, einzureichen. Die wahlberech-

tigten Künstler erhalten im Laufe des De-
zember die eingereichten Wahlvorschläge
durch die Post zugesandt. Letzter Termin
für die Einlieferung der Stimmzettel ist
der 31. Dezember 1924.
Den 25. Oktober 1924
Die Vorstandschaft.
DIE INTERNATIONALE KUNSTAUS-
STELLUNG ZU VENEDIG
Die in diesem Sommer in Venedig stattfindende
internationale Kunstausstellung ist die 14. ihrer
Art. Da diese Veranstaltungen in zweijährigen
Abständen unternommen zu werden pflegen, und
überdies die Kriegszeit längere Unterbrechung
schuf, so sind jetzt reichlich drei Jahrzehnte seit
der Begründung dieser Ausstellungen verflossen.
Wir konnten uns an dieser Stelle zum letzten
Male vor zehn Jahren mit einer solchen beschäf-
tigen; den Besuch der Ausstellung 1922 verhin-
derten die damaligen Verhältnisse.
Äußerlich bietet die jetzige Ausstellung keinen
Unterschied gegen die früheren. Ort der Veran-
staltung sind wie immer die in den Giardini pub-
blici befindlichen vornehmen Pavillons, von denen
jeder das Eigentum eines der in der Ausstellung
vertretenen Völker ist. Der größte gehört, wie
erklärlich, Italien. Der für die Zwecke der Aus-
stellung in ihm verfügbare Raum mag etwa reich-
lich 2/3 des Münchener Glaspalastes entsprechen.
Erheblich kleiner sind die Pavillons der nicht ita-
lienischen Länder. Es sind diejenigen von Hol-
land, Belgien, Spanien, der phantastisch drein-
schauende von Ungarn, die von England, Frank-
reich, Rußland und Deutschland. Aus den nordi-
schen Staaten, sowie aus Deutsch-Österreich, Polen,
der Tschechoslowakei und vom Balkan haben sich
nur wenige Künstler privatim beteiligt; auch ein
paar »heimatlose« deutsche Künstler haben sich
ihnen angeschlossen. Diese alle — zusammen kein
Dutzend — genießen Gastfreundschaft im italieni-
schen Pavillon. Daselbst hat auch in einem klei-
nen Saale eine japanische Gruppe, in zwei Sälen
eine amerikanische, in zwei andern eine rumänische
Ausstellung Unterkunft gefunden.
Der Gesamteindruck der Ausstellung entspricht
nicht völlig jenem bei früheren Gelegenheiten.
Wohl durchweg macht sich eine gewisse Ermü-
dung geltend, ein Nachlassen jenes hohen künst-
lerischen geistigen Schwunges, der noch vor zehn
Jahren der venezianischen Ausstellung zum Kenn-
zeichen gereichte. Die Gründe liegen nahe genug,
wir brauchen sie hier nicht näher zu untersuchen.
Selbst die beiden Abteilungen, welche diesmal das
meiste Interesse erregen, die französische und die
deutsche, verdanken ihren Erfolg — die erstere
fast ganz, die letztere teilweise — dem Umstande,
daß man sich nicht auf neueste Werke beschränkt,
sondern eine Anzahl erlesener Musterleistungen
aus großen Sammlungen — Musee Luxembourg
und Neue Staatsgalerie — mit herangezogen hat.
So wird für diese Abteilungen zwar ein glänzen-
der Eindruck erzielt, aber auszusetzen ist doch,
daß der eigentliche Zweck der Ausstellung — Dar-
legung des unmittelbar gegenwärtigen Standes
der Kunst in den beiden Ländern — dadurch in
den Hintergrund gestellt wird. Und daß beide sich
damit naheliegenden Mißdeutungen aussetzen. —


Die christliche Kunst. XXL 2
 
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