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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 21.1924/​1925

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Hess, Gottfried Eugen: Die Schöpfungen des Malers Fritz Kunz in der St. Antoniuskirche Zürich
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https://doi.org/10.11588/diglit.53139#0017

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FRITZ KUNZ GOTTVATER
St. Antonius kirehe in Zürich. Vgl. Abb. S. 3


DIE SCHÖPFUNGEN DES MALERS FRITZ KUNZ IN DER
ST. ANTONIUSKIRCHE ZÜRICH
Von GOTTFRIED EUGEN HESS, Zürich
Zu den Abb. S. 1 —16

TDei einem Vortrag des Kunstkritikers
Dr. Hans Trog, gehalten im Sitzungssaal
des Winterthurer Museums, gab der Redner
dem Wunsche Ausdruck, daß unserem Land
neben einer Dekorationskunst, die Singspiel-
charakter trage, auch ein Wandschmuck ge-
schenkt würde, der Beethovenscher und Bach-
scher Musik vergleichbar wäre. Mit warm-
herzigen Worten wies er auf derartige neue
Beispiele der Kunst Hodlers und Zehnders
und auf die Antoniuskirche in Zürich hin,
für die Fritz Kunz sein Bestes gab. Das
Interesse der nach profanen Gesichtspunkten
orientierten Kunstliebhaber wird erfahrungs-
gemäß nicht leicht gereizt durch religiöse
Kunst, die noch im »aktiven Dienst« des
Kultus steht. Man schluckt dreimal, bevor
durch ein gnädiges Wort einem derartigen
Gebilde die Kunstsalonfähigkeit zugespro-

chen wird. Freilich, bei dem besonders in
der italienischen Renaissance und in der
Moderne sehr versierten Hans Trog wundert
uns das Stillestehen vor den Werken in der
Antoniuskirche nicht so sehr. Man erwartet
hier mit Recht eher ein Erfahrungsurteil,
als nur eine impressionistische, individuelle
Empfindungsäußerung.
Es ist zwei Jahre her, daß Fritz Kunz,
der zu hoher Eigenart und Schöpferkraft ge-
langte Meister der religiösen Malerei, nach
einer fünf Monate langen Arbeit in der von
Architekt Dr.Moser gebauten Antoniuskirche
den Pinsel aus der Hand gelegt hat. Mit
der Fertigstellung des dortigen riesenhaften
Chorgemäldes, ausgeführt nicht »nach Fres-
ko-Art«, sondern wirklich in der heute leider
selten angewandten echten Fresko-Technik,
ist Zürich um eine weit und breit einzig

Die christliche Kunst. XXI. Oktober 1924
 
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