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Es ist hier noch einer Gabe zu gedenken, behufs deren angemessenen Verwen-
dung unsere Vermittelung und beziehungsweise unsere Hülfe in Anspruch genommen
worden ist. Die verwittwete Frau Baronin von Blomberg in Weimar nämlich
hat den Wunsch, ein großes Gemälde ihres verstorbenen Mannes, den Moment
nach der Versuchung des Herrn darstellend, einer Kirche durch unseren Verein
zukommen zu lassen. Es liegt dem Gemälde der Bibeltext Matthäus 4, Vers 11
zu Grunde: „Da verließ ihn der Teufel und siehe da traten die Engel zu ihm und
dieneten ihm." Eignet sich dieses Bild auch nicht wohl für den Altar, so wird
immerhin eine andere geeignete Verwendung desselben im Sinne der Zwecke unseres
Vereins zu finden sein und wir erwarten jetzt dessen Ankunft. Das räumliche Bild
von 8 Fuß Höhe und 6 Fuß Breite wird voraussichtlich zunächst einer Restauration
unterzogen werden müssen, sodann wird der Vorstand die weiter geeigneten Schritte
thun, um der Absicht der gütigen Geberin möglichst zu entsprechen.
Die Herstellung des Sandsteinreliefs, welches wir uns bereit erklärt haben,
für die hiesige Zionskirche zu stiften, und von welchem schon in dem vorjährigen
Berichte die Rede war, ist dem Bildhauer Herrn Brodwolf hier übertragen worden-
der jetzt das Thonmodell nahezu vollendet hat.
Im Bereiche des Baulichen, welches unserer Thätigkeit im Ganzen ferner liegt,
haben wir nichtsdestoweniger auch in dem letztverstossenen Geschäftsjahre in einzelnen
Fällen wiederum die erbetene Hülfe gern geleistet und sind unter Anderem einem
Thurmbau zu Löbau in Ostpreußen gleichwie der Einrichtung des Kirchen-Jnnern
zu Waplitz ebendaselbst durch Anfertigung von Zeichnungen zu Hülfe gekommen;
haben ferner ein Grabdenkmal für Dortmund in Westfalen und ein großes Altar-
kreuz für die Kirche zu Langenöls in Schlesien nach unsererseits gegebenen Zeich-
nungen hier aussühren lassen, und haben die aus Wittstock in der Priegnitz bei uns
angebrachte Bitte um eine Zeichnung zu einer Gedenktafel für die aus der dortigen
Gemeinde im letzten Kriege Gefallenen erfüllt. Für 2 Kirchen, eine in Pommern
und eine in Ostpreußen, haben wir die Anschaffung gemalter Fenster und für
dieselbe Kirche in Pommern den Bau einer Orgel vermittelt.
Im Uebrigen für die Ausstattung des Innern der Kirchen haben wir in dem
nun abgelaufenen Jahre besorgt:
11 Altarkannen, 3 Kelche, 4 Patenen, 4 Ciborien, 3 Kranken-Communiongeräthe,
3 Taufsteine, 9 Taufbecken, 2 Taufkannen, 6 Crucifixe, 9 Paar Altarleuchter,
16 Kronleuchter, 17 Wandleuchter, 1 Altarbibelpult nach einer von uns gegebenen
Zeichnung, 4 Altarbekleidungen, 1 Altar- und 1 Kanzel-Bibel.
Bei einzelnen dieser Anschaffungen sind wir, gleichwie schon in früheren Jahren,
armen Gemeinden, insofern dieselben einen kirchlichen Sinn bethätigten, durch
Zuschüsse aus Vereinsmitteln zu Hülfe gekommen, um auch in diesen Kreisen, so weit
wir es vermögen, die Augen namentlich für schöne und würdige Abendmahls- und
Taufgcräthe zu öffnen. In 69 Fällen hatten wir in Beziehung auf derartige
Anschaffungen, bei denen unsere direkte Vermittelung nicht beansprucht wurde, Rath
und Auskunft zu ertheilcn.
In Gruppen zusammengestellt, war es wiederum die Provinz Ostpreußen,
welche sich zu allermeist an uns gewendet hat, in gleicher Zahl diesesmal auch
Pommern, demnächst Sachsen, Brandenburg, Westfalen, Schlesien und Hannover,
 
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