DOI issue:
Nr. 4 (1. April 1878)
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.42371#0053
1. Mut 1878.
Ur. 4.
für Lirche, Schule und Baus.
Herausgegeben von
C. Griineisen und C. G. Pfmmschmidt.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter und
Buchhandlungen.
Die Kunstausstellung zu Berlin.
Nach ausnahmsweise nur einjähriger Pause ist diese 51. Ausstellung Anfang
November 1877 geschlossen worden; es gilt jetzt, die Summe des Gebotenen zu-
sammenzuziehen und das Endresultat zu buchen. Die christliche Kunst war sehr
spärlich, glänzend nur durch Prof. Pfannschmidt, die historische Richtung wenig,
auch meist nicht glücklich — die kolossale „Kaiserproklamation" von Prof. v. Werner
ausgenommen — vertreten; die Plastik hatte kein erheblich hervorragendes Werk
aufzuweisen. Die Landschaft umfaßte alle Jahreszeiten und bot manches Erfreuliche
dar, ebenso die Kleinmalerei, die sich jedoch vorzugsweise in Darstellungen der oft
unbedeutendsten Momente des alltäglichen Lebens erging, was zum Theil feinen
Grund darin hat, daß religiöse, wie geschichtliche Kunstwerke von den heutigen Kunst-
freunden fast gar nicht, von den Staaten nur selten und von den meist armen
Ur. 4.
für Lirche, Schule und Baus.
Herausgegeben von
C. Griineisen und C. G. Pfmmschmidt.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter und
Buchhandlungen.
Die Kunstausstellung zu Berlin.
Nach ausnahmsweise nur einjähriger Pause ist diese 51. Ausstellung Anfang
November 1877 geschlossen worden; es gilt jetzt, die Summe des Gebotenen zu-
sammenzuziehen und das Endresultat zu buchen. Die christliche Kunst war sehr
spärlich, glänzend nur durch Prof. Pfannschmidt, die historische Richtung wenig,
auch meist nicht glücklich — die kolossale „Kaiserproklamation" von Prof. v. Werner
ausgenommen — vertreten; die Plastik hatte kein erheblich hervorragendes Werk
aufzuweisen. Die Landschaft umfaßte alle Jahreszeiten und bot manches Erfreuliche
dar, ebenso die Kleinmalerei, die sich jedoch vorzugsweise in Darstellungen der oft
unbedeutendsten Momente des alltäglichen Lebens erging, was zum Theil feinen
Grund darin hat, daß religiöse, wie geschichtliche Kunstwerke von den heutigen Kunst-
freunden fast gar nicht, von den Staaten nur selten und von den meist armen