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Terrain liegendes oberirdisches Cömeterium, das von hier aus bis zum Tempel
der Juno Lacinia sich hinzieht, mit drei verschiedenen Grabformen. Der christ-
liche Ursprung der Anlage scheint mir dadurch außer Zweifel gesetzt, daß die
Gräber innerhalb des Stadtrayon liegen und in die alte Mauer eingearbeitet
sind. Auch befand sich die antike Nekropole westlich von der Stadt an beiden
Ufern des Hypsas, besonders auf den Hügeln Monserrato und Molino del
Bento. — Im Museum fand ich nur eine Thonlampe mit dem fünfschenkeligen
Monogramme Christi, deren Herkunft indeß nicht feststeht.
Gegen drei Meilen südöstlich von Girgenti finden sich an der Südwestseite
des Bergkegels, auf welchem die Stadt Naro liegt, mehrere Katakomben, jetzt
zum Tbeil verschüttet und schwer zugänglich. Ob dieselben in Verbindung stehen
oder isolirte Cömeterien sind, läßt sich bei dem jetzigen Zustande der Anlagen
nicht erkennen. Doch ist mir letzteres wahrscheinlicher. Die Construktion ist
einfach, das Arkosolium vorherrschend. Feuchtigkeit hat die Dekoration vollständig
zerstört. So läßt sich über das Alter der Cömeterien nichts Sicheres bestimmen.
Eine hier gefundene Thonlampe (jetzt im Besitze des Herrn Riolo in Naro)
gehört dem vierten Jahrhundert an. Die antike Nekropole liegt in einiger
Entfernung östlich von der Stadt. — Einem Briefe des Herrn Riolo verdanke ich
die Mittheilung, daß in Nonna Ligora, südöstlich von Naro, kürzlich eine
ganz ähnliche christliche Katakombe entdeckt worden ist.
Wie an der Ostküste Siciliens Syrakus die wichtigsten altchristlichcn Mo-
numente vereinigt, so an der Nordküste Palermo. Die kleine Katakombe vor-
der Porta Ossuna ist freilich bedeutungslos; sie besteht aus einer breitern Gal-
lerie von ca. 10 Schritt Länge, die sich in zwei schmale kurze Corridore spaltet.
Auch ist der christliche Ursprung nicht gesichert. Wenn man die ähnlichen Anlagen
vergleicht, die sich neben dem Albergo dei Poveri rechts an der nach Monreale
führenden Straße und an verschiedenen Orten in der Stadt selbst finden, stellt
cs sich als wahrscheinlicher heraus, daß die Katakombe der Porta Ossuna phö-
uicischer Herkunft sei. Dagegen sind einige der zahlreichen Grabanlagcn, welche
besonders im I. 1863 am Westende der Stadt unter der heutigen Via Cavour
entdeckt wurden, inschriftlich als christliche gesichert. Eine genaue Vorstellung
aber von der Lage und der Abgrenzung des altchristlichen Friedhofes von Pa-
lermo läßt sich nicht gewinnen, da das dabei in Betracht kommende Terrain von
Häusern occupirt ist. So ist um so mehr zu bedauern, daß über den Fundort
eines jetzt in der Krypte der Kathedrale ausgestellten altchristlichen Sarkophags
des fünften Jahrhunderts mit rohen Reliefs nichts bekannt ist. — Zahlreiche
christliche Alterthümer besitzt das Nnseo nu^iouuls, aber dieselben stammen in
der Mehrzahl nicht aus Palermo selbst. Die meisten der Inschriften z. B. sind aus
Rom und Sardinien. Auch die ca. 1-1 Thonlampen mit den gewöhnlichen Mo-
nogramm- und Kreuzformen scheinen mir nach Rom zu weisen. Sehr groß ist
der Besitzstand des Museums all Ningeu. Unter denselben befindet sich ein sehr-
schöner Goldriug mit der Inschrift: V1VH8 , ferner etwa
120 Bronzeringe, in der Mehrzahl wohl aus dem 6. Jahrhuudert, mit Thier-
 
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