Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
127

ausführlich herbeigezogen sind. Für den wissenschaftlichen Nutzen der Arbeit
wird es zweckmäßig sein, in Zukunft sowohl bei jeder Ortschaft als bei den
einzelnen Bauwerken, soweit solches möglich ist, Notizen darüber hinzuznsügen,
1) wann dieselben nachweislich zuerst in Urkunden Vorkommen, 2) wo weitere
Literatur über dieselben, namentlich in den archäologischen und kunsthistorischen
Zeitschriften, zu finden ist. Auch der Nachweis von vorhandenen Abbildungen
würde sehr dienlich sein. Die Kommission vertröstet in der Vorrede auf den,
einem späteren, die ganze Provinz umfassenden, kunsthistorischen Werke beizu-
fügenden vollständigen literarischen Apparat. Dies scheint aber, auch abgesehen
davon, ob und wann ein solches Werk einmal zu Staude kommen wird, wenig
zweckmäßig. Für Zwecke der Forschung ist es nöthig, solche Nachweisungen,
wie in Otte's bekanntem archäologischen Handbuche, gleich an Ort und Stelle
zur Hand zu haben.
Den Schluß macht eine kunststatistische Uebersicht, „in welcher der Versuch
gemacht ist, die beschriebenen Bauwerke uud anderen Denkmäler zu klassificiren
und ihnen ihre Stelle in der Kunstgeschichte anzuweisen. Durch die ausführliche
Statistik der Kirchenglockeu hat sich der Verfasser ein besondres Verdienst er-
worben." Letzteres soll nicht bestritten werden, indessen steht das ihr gewährte
Maß in keinem Verhältnis; zu dem Ganzen des Werks, und ich kann es über-
haupt nicht für angemessen halten, derartige Uebersichten der Beschreibung jedes
einzelnen Kreises beizufügen; sie würden meines Bcdünkens am besten dem in
Aussicht gestellten zusammenfassenden Werke über die ganze Provinz aufzusparen,
aus alle Fälle aber nur je über einen größeren, historisch und sachlich zusammen-
gehörigen Komplex von Kreisen auszustellen sein. Statt derselben dürste es sich
empfehlen, jedem Kreise ein hier fehlendes doppeltes Verzeichniß beizufügcn, ein
alphabetisches Namensverzcichniß der bekannten und bezeugten Künstler und ein
chronologisches Verzeichniß der bekannten und bezeugten Entstchungsdata der ein-
zelnen Denkmäler, beide mit Verweisungen auf die entsprechenden Seitenzahlen
des Werks.
Als völlig nicht in ein Werk wie das vorliegende gehörig muß der Anhang
bezeichnet werden, der ein Verzeichniß der Meßgewänder und Geräte von St.
Michael zu Zeitz vom I. 1514 und mehrere Urkunden über Anfertigung ein-
zelner Bau- und Skulptur-Werke in Zeitz mittheilt. Diese Urkunden sind ja
ganz interessant für die spezielle Kunstgeschichte, Notizen daraus würden auch an
den betreffenden Stellen der Beschreibung ganz au ihrem Platze gewesen sein.
Der Abdruck solcher Urkunden Ur extenso aber muß unbedingt kunstwissenschaft-
lichen oder specialgeschichtlichen Zeitschriften überlassen werden.
Mit Abbildungen, sowohl architektonischen als solchen einzelner Kunstwerke und
Inschriften, ist das Heft in reicher Zahl ausgestattetO) Das Vorwort sagt von ihnen
nut Recht, sie „sind fern davon, für vollständige Bauzeichnungen gelten zu wollen,
sondern sollen nur zum Verständnisse der gegebenen Beschreibungen beitragen und

"U Im Interesse der populären wie der wissenschaftlichen Zwecke des Werks ist zu hoffen,
daß dies auch bei den ferneren Heften der Fall sein wird.
 
Annotationen