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https://doi.org/10.11588/diglit.44615#0203
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„Reliefverfahren" genannt) in Anwendung, doch interessiert uns dieses Verfahren
hier weniger, da das Original der Siptina ja kein Linien- sondern ein Halb-
tonbild (getontes Bild) ist, für dessen Wiedergabe das andere, das Ätzversahren
angewendet werden muß. Auf photographischem Wege wird das Bild auf eine
präparierte Kupferplatte gebracht, welche durch Ätzung zu einer Tiefdruckplatte
wird, die in feinstem Korn alle Töne, auch die feinsten, aufs beste wiedergiebt.
Jedoch erfordert dieses Verfahren eine große Übung und Sorgfalt und ein
sicheres künstlerisches Verständnis. Es sind auch darum die Leistungen der ver-
schiedenen Anstalten sehr verschiedenartig. Unser Blatt nun ist von der photo-
graphischen Gesellschaft in Berlin mit der größten Sorgfalt und unter Mit-
wirkung der besten Kräfte hergestellt. Das zeigt sich auf den ersten Blick und
beweist sich immer deutlicher je näher man das Bild ansieht und in allen Einzel-
heiten prüft. Der Gesichtsausdruck ist hier von völliger Treue und die tiefen
Augen der Madonna wie des Kindes schauen uns mit demselben wundersamen
tieftresfenden Blicke an, wie auf dem Originale selbst. Die Lichtwirkungen sind
vorzüglich. Die Himmelsglorie, von welcher die Maria umflossen ist, besitzt
vollkommene Leuchtkraft, ohne im mindesten grell zu sein; die Halbtöne sind weich;
die Schatten, auch wo sie wuchtig sind, sind doch nie hart oder klatschig, sondern
überall von tiefer Wärme. Als Ton des Ganzen ist glücklich statt Schwarz ein
sattes warmes Braun gewählt. Alles zusammengenommen ist es eine vollendete
und großartige Wiedergabe des herrlichen Kunstwerks, welche uns die Möglichkeit
verschafft, dasselbe jederzeit voll und ganz zu genießen.^)
Oe. W.
Vom Mchertisch.
Sommertage im Heiligen Lande, Ägypten und Griechenland. Reisebriefe
von vr. Bruno Hartung, Pfarrer an der Peterskirche zu Leipzig. Preis
brosch. 2 Mk., eleg. geb. 3 Mk. (Leipzig, Schmidt u. Günther.)
Die orientalische Gesellschaft zu Leipzig veranstaltete in diesem Sommer von
Triest aus auf eigens gemietetem Schiff eine Fahrt nach den genannten Ländern.
Die Reisebriefe, aus denen das Büchlein entstanden ist, wollen nur persön-
liche Eindrücke schildern, und gerade wie diese Länder und Stätten sich in einem
Widerspiegeln, der sic von Kindheit auf „mit der Seele gesucht hat," dies zu er-
fahren, dürfte vielleicht nicht ohne Interesse sein.
") Es wird die Leser des Blattes interessieren zu hören, Laß ganz in derselben Weise
auch eine Photogravure der Holbein'schen Madonna ebenfalls von der photographischen Gesell-
schaft in Berlin hergestellt worden ist. Qualität, Größe und Preis sind gleich wie bei der
besprochenen Photogravure der Sixtina. (Kartongröße 100 X >20. Preis 50^.)
Inhalt: Noch einmal die Ernmanskirche in Berlin. Mit Abbildungen. — Ein Kunstbrief
aus der Schweiz. Von vr. Hans Trog. — Die sixtinische Madonna Raphaels.
Von W. — Vom Bnchertisch.
Verantwortliche Redaktion: Oberkonsistorialrat vr. Johs. Mer; in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
„Reliefverfahren" genannt) in Anwendung, doch interessiert uns dieses Verfahren
hier weniger, da das Original der Siptina ja kein Linien- sondern ein Halb-
tonbild (getontes Bild) ist, für dessen Wiedergabe das andere, das Ätzversahren
angewendet werden muß. Auf photographischem Wege wird das Bild auf eine
präparierte Kupferplatte gebracht, welche durch Ätzung zu einer Tiefdruckplatte
wird, die in feinstem Korn alle Töne, auch die feinsten, aufs beste wiedergiebt.
Jedoch erfordert dieses Verfahren eine große Übung und Sorgfalt und ein
sicheres künstlerisches Verständnis. Es sind auch darum die Leistungen der ver-
schiedenen Anstalten sehr verschiedenartig. Unser Blatt nun ist von der photo-
graphischen Gesellschaft in Berlin mit der größten Sorgfalt und unter Mit-
wirkung der besten Kräfte hergestellt. Das zeigt sich auf den ersten Blick und
beweist sich immer deutlicher je näher man das Bild ansieht und in allen Einzel-
heiten prüft. Der Gesichtsausdruck ist hier von völliger Treue und die tiefen
Augen der Madonna wie des Kindes schauen uns mit demselben wundersamen
tieftresfenden Blicke an, wie auf dem Originale selbst. Die Lichtwirkungen sind
vorzüglich. Die Himmelsglorie, von welcher die Maria umflossen ist, besitzt
vollkommene Leuchtkraft, ohne im mindesten grell zu sein; die Halbtöne sind weich;
die Schatten, auch wo sie wuchtig sind, sind doch nie hart oder klatschig, sondern
überall von tiefer Wärme. Als Ton des Ganzen ist glücklich statt Schwarz ein
sattes warmes Braun gewählt. Alles zusammengenommen ist es eine vollendete
und großartige Wiedergabe des herrlichen Kunstwerks, welche uns die Möglichkeit
verschafft, dasselbe jederzeit voll und ganz zu genießen.^)
Oe. W.
Vom Mchertisch.
Sommertage im Heiligen Lande, Ägypten und Griechenland. Reisebriefe
von vr. Bruno Hartung, Pfarrer an der Peterskirche zu Leipzig. Preis
brosch. 2 Mk., eleg. geb. 3 Mk. (Leipzig, Schmidt u. Günther.)
Die orientalische Gesellschaft zu Leipzig veranstaltete in diesem Sommer von
Triest aus auf eigens gemietetem Schiff eine Fahrt nach den genannten Ländern.
Die Reisebriefe, aus denen das Büchlein entstanden ist, wollen nur persön-
liche Eindrücke schildern, und gerade wie diese Länder und Stätten sich in einem
Widerspiegeln, der sic von Kindheit auf „mit der Seele gesucht hat," dies zu er-
fahren, dürfte vielleicht nicht ohne Interesse sein.
") Es wird die Leser des Blattes interessieren zu hören, Laß ganz in derselben Weise
auch eine Photogravure der Holbein'schen Madonna ebenfalls von der photographischen Gesell-
schaft in Berlin hergestellt worden ist. Qualität, Größe und Preis sind gleich wie bei der
besprochenen Photogravure der Sixtina. (Kartongröße 100 X >20. Preis 50^.)
Inhalt: Noch einmal die Ernmanskirche in Berlin. Mit Abbildungen. — Ein Kunstbrief
aus der Schweiz. Von vr. Hans Trog. — Die sixtinische Madonna Raphaels.
Von W. — Vom Bnchertisch.
Verantwortliche Redaktion: Oberkonsistorialrat vr. Johs. Mer; in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.