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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 1 (Januar 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0035
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'26

Tafel 34, der Kolinplatz in Zug, ein Musterbeispiel gibt. Heute sind Stadt-
plätze meist Plätze, wo umgestiegen wird von einer Elektrischen in die andere;
der übrige Raum ist mit Garteuanlagen geschmückt, die nur mit Vorsicht betreten
werden dürfen. In alter Zeit galt der Grundsatz: „Ein Platz ist ein
Platz, wo Platz ist". Ein geschlossener Saal ohne Dach, wo sich das öffent-
liche Leben behaglich ausbreiten darf, wo Gemüsefrauen friedlich sitzen und die
Jungens den Schneemann aufbauen konnten, ohne daß ein barscher Polizist es


Nus Us la 8amaritg.iiiv in Freiburg

ihnen verbat- Dies wurde sehr einfach dadurch erreicht, daß man die Straßen-
zugänge nicht sternförmig zur Mitte dirigierte, wo dann das berühmte Kuddel-
muddel entsteht, sondern parallel den Häusern, etwa oben an der Schmalseite
des Platzes vorbei führte; ferner indem man den Platz geschloffen hielt und keine
breite Triumphfeststraße draufzuströmen ließ, die in die Häuserreihe ein Loch
gerissen hätte. Camillo Sitte und Henrici predigen uns diese alte Platzweisheit
 
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