Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

DOI Heft:
Nr. 3 (März 1908)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0113
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
94

in sie hineinlegte, um dann allmählich ganz aus ihr herauszuwachsen. Wie
wenig aber diese Entwicklung schon das ist, was Planck selbst erstrebt, mag
die folgende Schlußbetrachtung Plancks dartun:
„Es ist eine unendlich umfassendere, universellere Welt, die sich auch damit
wieder für die neuere Kunst gegenüber von der antiken erschlossen hat. Allein
ebenso gewiß ist doch, daß dies keine volle und wahre Kunst ist, und daß diese
naturalistisch veräußerlichte und verweltlichte Richtung der höchsten Aufgabe der
Kunst noch weniger entspricht, als selbst die verhältnismäßig noch unfreie Inner-
lichkeit der älteren religiösen Kunst. Nur der völlige Mangel einer mit sich
ganz einigen und aus dem Zentrum der gesamten Bildung entsprungenen Schön-
heit, wie sie das Altertum hatte, konnte die Neuzeit dazu treiben, in einer
Kunst jener Art Befriedigung zu suchen, während bei den Alten die „Rpparo-
graphie" (das Herabsteigen der Malerei zu solchen niedrigen Stoffen) mit Rechi
verrufen war und der ganzen Natur ihres Bewußtseins zufolge nur das rein
Schöne als anerkannter Zweck galt. Und selbst wenn wir von jener veräußer-
lichten Richtung der Niederländer absehen, wenn wir die modernere, sittlich ge-
mütvolle Vertiefung des Sittenbildes nehmen, so bleibt immer noch in den allge-
meinen Lebens- und Bildungsformen, aus denen dasselbe entnommen ist, jene
unschöne und weltlich materielle Aeußerlichkeit, die unserem nur erst naturalistisch
entwickelten, noch nicht von dem geistigen allgemeinen Zentrum durchdrungenen
Gesellschaftszustande eigen ist". (Gesetz und Ziel der neueren Kunstentwick-
lung S. 37.)
(Fortsetzung folgt)

S
Zeitgemäße Bedingungen
für örn Mttbcwerb zur Erlangung von Oorcntwiitfrn zu kirchlichen Gebäuden
für die St. Zakobigemcinde zn Braunschweig.
(Schluß)
Eingänge sind in solcher Anzahl vorzusehen, daß jeder Teil des Kirchen-
raumes bequem zu erreichen ist, auch eine schnelle Entleerung des letzteren statt-
finden kann. Die Haupteingänge, oder ein einzelner Haupteingang, sollen nächst
der Goslarschenstraßc, aber in gemessener Entfernung von dieser liegen. Die
Aufgänge zn den Emporen sind außerhalb des innern Kirchenraumcs und —
wie auch alle übrigen Eingänge — zugfrei anzuordnen. Vor einem der Haupt-
oder Nebeneingänge ist eine überdachte Vorfahrt anzuordnen.
Außerdem werden verlangt:
U eine Sakristei, in der Nähe des Altarplatzes von mindestens 30 qm
Grundfläche mit feuerfestem Wandschranke zur Aufbewahrung der heiligen Gefäße;
2. zwei K o n f i r m a n d c n z i m m e r, je für 90 Konfirmanden und
mit 60 qm Grundfläche. Diese Zimmer sollen auch nur zur Abhaltung von Bibel-
 
Annotationen