Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

DOI Heft:
Nr. 4 (April 1908)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0130
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
107

Nr. l



Beweis zu lie-

fern, daß ein
Wandspruch
nicht eine Sache
dekorativer Sen-
timentalität sei.
Bislang war der
übliche Wand-
sprnch - Schmuck
im Gebiet der
Hauskunst, was
auf dem Gebiet
der Hausmusik
„Das Gebet

G lhaupl voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn,
o tdaupl, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron,
o thaupk, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und «Zier,
jetzt aber höchst schnnpsiret, gegrüßet seist du mirl

Wie soll ich dich empfangen, und wie begegn' ich dir,
o aller Welt verlangen, o meiner Seels Zier?
(t) j)esu, Zesu, setze mir selbst die Lackel bei,
damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.

war schon der Entschluß, die Wandsprüche ohne jede Bildzutat in schlichten Buch-
staben des Wortes wirken zu lassen. Mit dieser Theorie war man aber ins Extrem
verfallen. Ein echter Künstler mußte kommen und biblische Weisheit und Wahrheit
mit Bildern illustrieren. Das Naheliegende war, populäre Gesangbuchlicderverse,
die zentrale bib-
Nr. 2 lische Worte in
dickterisches Ge-
wand hüllen, in
Bilderzu kleiden.
Zu deu poetisch
wertvollen geist-
lichen Liedern
mußte ein gleich-
wertiger religi-
öser Künstler den
Bildton finden.
Das hat Meister
Steinhaufen ge-
tan. Er tat es

einer Jungfrau"
bedeutet. Eine
gesundeRcaktion
gegen über-
wuchernde Gar-
tenlaubckunst

ganz in seiner
Art: still, zart,
innerlich, voll
heiliger Andacht.
In seinen sieben
 
Annotationen