Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

DOI Heft:
Nr. 4 (April 1908)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0140
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3 Jahren 18. Aus verschiedenen Gründen war es sehr gut, daß eine solche
Panse eintrat und die Bautätigkeit sich wieder etwas der normalen annäherte.
Besonders die Gustav-Adolf-Vereine, die hart angegangenen, waren ganz damit
einverstanden, daß das Fortissimo der Kirchbauten sich allmählich in ein immer

noch recht ansehnliches Mezzoforle
herabminderte. Auch die Losung größt-
möglicher Sparsamkeit wurde aus-
gegeben oder im Drange der Not
freiwillig aufgenommen. Erfreulicher-
weise haben mehrere seither errichtete
Bauten doch den Beweis erbracht, daß
man auch mit bescheidenen Mitteln
etwas künstlerisch Befriedigendes bieten
kann. Nur muß dann freilich auf
jede Gotik oder Talmigotik Verzicht
geleistet werden.
Unter den kleineren Kirchenbauten
sei ein schon in unserem letzten Bericht
erwähntes, aber einer ausführlicheren
Behandlung würdiges Bauwesen voran-
gestellt, das halb und halb noch zu
den „kombinierten Bauten" gehört:
das anmutige Kirchlein zu St. Aegyd
am Neuwald. Ein echtes Land-
kirchlein für Diasporaverhältnisse.



Abb. 1k. Altes schmiedeisernes Kreuz. Tiroler
Friedhof

Hier Hausen, meist ans den noch einige Wegstunden tiefer im Gebirge gelegenen
josefinischen Gemeinden Mitt erb ach und Naßwald zugewandert, ein
paar Hundert Evangelische zerstreut im Tale der Traisen, meist Holzknechte
und Eisenwerksarbeiter. Ihnen wurde ein in jedem Sinne anheimelndes


Abb. 17. Einfachster Grab-
entwnrf von C. Sattler,
München. Muschelkalk ca.
7U Mk.


Abb. 18. Einfachster Grnbent-
wurf von C. Sattler. Mün-
chen. Muschelkalk ca. 150 Mk.

Gotteshaus gebaut: mit seinen kleinen, quadratischen Fenstern und seinem tief-
herabreichenden Dach dem Klima und der herrschenden Bauweise nngepaßt, mit
schräger Holzdecke, von der die Bilder von Paulus, Luther, Calvin, Johannes,
Melanchthon, Zwingli herabgrüßen. Angebaut ist eine kleine Wohnung, die es
dem 50 Kilometer entfernt wohnenden Pfarrer nicht nur ermöglicht, gelegentlich
 
Annotationen