Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus (51.1909)

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wie man in protestantischen Stadtgemeinden nicht bauen darf. Damit soll
nicht geleugnet sein, daß sich im Innenraum viele durch ihr Material
kostbare und hübsch durchdachte Einzelheiten vor dem Auge des an Gold
gewöhnten Beschauers ausbreiten und sich empfehlen. Auch nach Material
und Kunstform wertvolle kirchliche Geräte, selbst Agenden mit kunstvollem
Silberbeschlag hat sich die Gemeinde erworben.
IV. Von andern, meist kleineren evangelischen Kirchen und Kapellen
Badens, die in den letzten Jahren fertiggestellt wurden, sind zu nennen:
1. Die Diasporakirche in Thiengen bei Waldshut, mit 170 Sitzplätzen,
mit Chor und einer Orgelempore über dem Eingang; bemerkenswert ist der
Schwarzwaldcharakter des Turmdachs und Turmhelms. Das Innere zeigt
Helle, freundliche Töne, darunter viel Grün im Sinne des Gemeinde-


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Abb. 3. Karlsruher Lutherkirche
Glasmalerei von Prof. Läuger: Christus am Oelberg
frühlings in der Diaspora. Ein Glasfenster stellt Jesus bei Maria und
Martha nach Hofmann dar. Als Orgel besitzt die Gemeinde eine sehr be-
währte Organola von Walker in Ludwigsburg. Offenbar wirkt die Orga-
nola nicht unkünstlerisch; sie wird allenthalben gerühmt.
2. Die Diasporakirchen in Endingen am Kaiserstuhl und Herbolzheim
bei Kenzingen, eingeweiht 1908, Verputzbauten, freundlich durch Holzver-
wendung, mit hübscher Turmgestaltung, im Innern leider nicht auf die
richtige und wirksame Farbenstimmung gebracht. Der lederne Holz-
farbenton mit Maserierung müßte doch endlich einmal bestimmteren
Farben weichen I
3. Größere Dorfkirchen sind in Palmbach bei Durlach, Wieblingen,
Neulußheim, Hockenheim und Plankstadt bei Schwetzingen, die ich nicht
selbst Habs sehen können.