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Chronik der Stadt Heidelberg — 5.1897 (1898)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2723#0086
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Morgen- und Abendnebeln. Die Mitteltemperatvren sind unter dem
langjShrigen Durchschnitt geblieben. Die Niederfchläge flnd, besonder«
ungewöhnlich für einen Oktober, in dem sonst ergiebige RegensLlle tin-
zusetzen pflegen, sehr niedrig gewesen.

Der November war, wie sein Vorgänger, überaus trockm und
im allgemeinen zu kalt, meist von dichten Rebeln begleitet.

Der Dezember war, von einer nicht sehr lange anhaltenden
Frostperiode abgesehen, mild und im allgemeine» trocken. Die Mittel-
temperaturen sind zwar an weniger als der Hälste aller Tage über
den normalen gelegen, doch war an ihnen die Erwärmung so stark,
daß die Monatsmiltel um 1° zu hoch aurfielen. Wiewohl heitere
Tage nicht selten gewesen find, so hat der Monat doch den Eindruck
eines trüben hinterlassen. Die Höhen hatten dabei wesentlich geringere
Bewölkung als die tieseren Lagen auszuweisen.

Das Jahr 1897 ist als ganzes genommen etwaS zu warm, aber
auch etwas zu trüb und im allgemeinen auch zu reich an Nieder-
schlägen gewesen. Ter Wärmeüberschuß ist daraus zurückzuführen, daß
der Spätherbst, der Frühlingsansang, sowie der Sommer zu mild
gewesen sind. Der vorwiegend milde Charakrer des Jahres erhellt
auch aus der geringen Zahl von Frost- und Wintertagen, denen ziem-
lich viele Sommertage gegcnüberstehen. Wenn demnach das Jahr
kein extremes gewesen ist, so find doch manche Unregelmäßigkeiten zu
beobachten gewesen. Bis in die Mitte Februar herrschte ungewöhnlich
trübes, vielfach nebliges und mäßig kaltes Wetter, das schon seit dem
Spätherbst 1896 anhielt. Der Januar war noch sehr arm an Nieder-
schlägen, darnach stellten stch solche ein. Die zweite Hälfte des Februar
war durch teils heiteres, teils nebliges Hochdruckwetter ausgezeichnet.
Auf einen ungewöhnlich warmen und sehr regnerischen März folgte
ein kalter und regnerischer April; diesen Charakter behielt die Witte-
rung bis in die Mitte des Mai bei, dann hoben sich die Temperaturen
etwas, die Niederschläge hielten aber an. Für dieses unsreundliche,
naßkalte Frühjahr entschädigte reichlich ein angenehmer, sonniger,
mäßig warmer und trotz häufiger Gewitter trockener Sommer; Mitte
August vollzog stch ein völliger Umschlag, indem nun trübes, kühleS
und sehr regnerilches Wetter eintrat, das sast den ganzen Seplember
 
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