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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0080
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Laildwirtschaftskammer vom 14. bis 16. April in Landschuhs-
heim einen Gemüsebaukurs einrichtete, der großen Beifall fand
und stark besucht wurde. Er wurde von Äerrn Krcisinspektor
Blaser geleitet.

Während die Erkenntnis allmählich durchgedrungen ist,
daß gutes Obst sorgfältig gebrochen werden muß, ist vielfach
auch während der diesjährigen Obsternte die Beobachtung ge
macht worden, daß sorgfältig gebrochenes Obst schlecht ver-
packt war. And doch gibt jede Druckstelle einen Ausgangs-
punkt sür Fäulnis. Darum war es lebhaft zu begrüßen, daß
die Landwirtschaftskammer an vielen Orten des Landes, in
unserer Nähe z. B. in Rohrbach, praktische Kurse über Obst-
ernte, Sortieren und Verpacken des Obstes eingerichtet hat,
die unter Leitung des Kerrn Kreisinspektors Blaser in Leidel-
berg, soweit sie in seinen Kreis fielen, abgehalten wurden. Llnd
um gewissermaßcn die Probe aufs Erempel zu machen, hat die
Landwirtschaftskammer, wie in anderen Städten des Landes, so
auch in Keidelberg am 19. und 20. Oktober einen sogenannten
Musterobstmarkt abgehalten, zu dem nur sorgsältig behandeltes
und nach Vorschrift verpacktes Obst zugelassen wurde. Die
Ergebnisse waren in jeder Äinsicht gut. Aber es genügt nicht,
daß der Landwirt zu guter Lieferung des Obstes erzogen wird,
an sehr vielen Orten des Anterlandes fehlt es an guten Obst-
sorte». Llnd doch ist eine geeignete Auswahl der Sorten im
Obstbau von entscheidender Bedeutllng für das Gedeihen der
Baume und die Ertragfähigkeit der Obstanlagen. Darum hat
sich der Kreisausschuß Äeidelberg in seinenl Sonderausschuß
für Fördening des Obstbaues ein großes Verdienst erworben
durch Aufstellung eines „Obftsortiment (warum nicht Obst-
auswahl, -verzeichnis oder -liste?) für den Kreis Lcidelberg".
Jn dem von köerrn Kreisinspektor Blaser geschriebenen Schrist-
chen wird nachdrücklich auf die große Bedeutung der Sorten-
frage und auf die Notwendigkeit einer Einschränkung in der
Zahl der anzubauenden Sorten hingewiesen. Llm aber dem
Wort auch die Tat folgen zu lassen, hat der Sonderausschuß
für den Obftbau des Kreises Äeidelberg den Landwirten gleich-
zeitig den unentgeltlichen Bezug von Obstedelreisern vermittelt
 
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