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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0084
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75

Reservisten haben sich bei der Anstalt 96 gemeldet, von
denen 46 in einer Arbeitsstelle untergebracht werden konnten.

Die Ergebmfse dcs Anstaltsbetriebes wären wohl noch
günstiger ausgefallen, wenn nicht die im Frühjahr des ver
gangenen Iahres eingctretene und langc Zeit andauernde Aus
sperrung im Baugewerbe viele Arbeitgeber zur zeitweisen Ein
stellung ihrer BerufStätigkeit genötigt hätte. Diese Lemmung
machte stch nicht nur im Bereiche des Maurer- und Steinhauer
geschäftes, sondern auch bei einer Reihe von anderen init der
Bautätigkeit zusammenhängenden Gewerben geltend. Ins Gewicht
fielen auch die innerhalb des Gipsergeiverbes bestehenden Lohn
differenzen.

Bei der im Berichtsjahre am 24. September in Karlsruhe
abgehaltenen Verbandsvcrsammlung der badischen Arbcitsnach-
weise war die Llnstalt durch ihren Verwalter vertreten. Zn
den Betriebskosten derAnftalt, die fich insgesamt auf3574.41 Mk.
beliefen, leistete der Staat einen Auschuß von 750 nnd dcr
Kreis Äeidelberg einen solchen von 300 Mk., so daß die Stadt-
gemeinde von sich aus 2524.41 Mk. aufzubringen hatte.

2m 2aufe des Aahres wurden in köeidelberg 3 Zählungen
der Arbeitslosen vorgenommen. Eine zusammen mir der all
gemeinen Volkszählung am l. Dezcmber. 2m ganzen find
3l5 Zählbogen wegen Arbeitslvsigkeit ausgefüllt und abgegcben
worden. Doch nur 148 Bogen waren richtig ausgefüllt und
koimtcn als gültig angesehen werden; 167 Bogcn waren un
gültig. Von deu 167 ungültigen Zählbogen stnd 49 ausgeschieden
worden, weil die Personen erwerbsunfähig waren, 24 weil sie
noch in einem Lohnverhältnis standen, 16 weil sie überhaupt
in kein Lohnverhältnis einzutreten bcabsichtigten, 5 weil sie der
Ratur ihres Berufes nach gar nicht auf unimterbrochene Ve
schäftigung rechncn konnten, 73 aus verschiedeiien Gründen,
ungültig insgesamt 167. Die 73 aus verschiedenen Gründen
ausgeschiedenen Zählbogen rühren überwiegend von Personen
her, die die Bogen irrtümlich ausgcfüllt haben, d. h., die sich
deffen nicht bewußt waren, daß cs sich um eine Arbeitslosen-
zählung handeltc.
 
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