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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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10. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0429
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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

REMBRANDT, Der jüdifche Philofoph

Verweigerung der Sammlung Maurice Kann in der Galerie Georges Petit,
Paris, 8 rue de Seize, am 9. Juni 1911.

ten und Mäcenen den Wunfdi ans Herz legen
möchten, den Kampf mit Amerika um dieHaupt-
ftücke diefer ftattlidien Sammlung aufzunehmen
und zäh und hartnäckig durchzufechten. Wie
mancher Deutfche könnte fich ein uner-
meßliches Verdienft um unfer Vaterland
erwerben, wenn er die Initiative er-
griffe und dem Mufeum feiner Stadt
oder (eines Landes die erforderlichen
Mittel zur Verfügung ftellen würde, da-
mit das eine oder andere Stück diefer Samm-
lung für deutfche Mufeen erobert wird. Um
diefem Appell, der fich an alle deutfchen Groß-
kapitalien gleichmäßig richtet, einen ftärkeren
Nachdruck zu verleihen, fei noch einmal daran
erinnert, daß in Frankreich und Amerika zehn-

mal fo viele uneigennützige und hochherzige Mu-
feumsftiftungen gemacht werden als in Deutfch-
land. Der Ehrgeiz unferer kunftfinnigen Finanz-
welt follte dahin führen, auch auf diefem Gebiet
über die anderen Länder zu triumphieren.

Es ift bekannt, daß Maurice Kann, der Ältere
der Brüder, fchon vor vierzig Jahren, bevor Ro-
dolphes Sammlerleidenfchaft erwachte, es begann,
die erften Baufteine zu feiner Galerie zufammen-
zutragen und auch feinem älteren Bruder, diefem
an Gefchmack und Kenntniffen überlegen, immer
ratend und wählend zur Seite ftand. Daß „diefe
bedeutendfte und gewähltere Privatfammlung,
die Frankreich befaß“, niemals durch originelle
Launen und abfonderliche Liebhabereien getrübt
worden ift, fondern durch klaren Blick und felb-

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