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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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18. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0767

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

die für die Kunft des 19. Jahrhunderts wichtige
Belege darbietet, unter den Hammer. Als das
größte und fenfationellfte Ereignis der kom-
menden Saifon auf dem deutfchen und inter-
nationalen Kunftmarkt wirft die Vente der be-
rühmten Sammlung Weber in Hamburg, die
Anfang Februar bei Lepke ftattfindet, fchon
jet^t ihre Schatten voraus. Vieles wird in der
Zwifchenzeit außerdem noch an diefer Stelle
paffieren, auf alles wichtige aber wird im ein-
zelnen zurZeit ausführlich zurückzukommen fein.

Bei Ämsler & Ruthardt kommt in derZeit
vom 19.—21. Oktober eine koftbare Sammlung
graphifchen Charakters zur Verfteigerung, auf
die heute nur erft kurz hingewiefen werden foll,
da eine ausführliche Vorbefprechung im näch-
ften Heft erfolgt. Es handelt fich um eine Kollek-
tion von Radierungen, Holzfchnitten, Lithogra-
phien der beften Künftler unferer und früherer
Zeit, unter denen Meifter wie Boehle, Cameron,
Corot, Forain, Goya, Greiner, Klinger, Leibi,
Manet, Menzel, Meiffonier, Meryon, Millet, Rops,
Stauffer, Touloufe-Lautrec und Zorn neben an-
deren genannt feien. Von diefen Künftlern
kommen zum Teil fehr reichhaltige Kollektionen
mit Probedrucken und feltenen Frühdrucken unter
den Hammer und es fteht demnach zu erwarten,
daß diefer Auktion ein ftarker Zufpruch von
Seiten der Sammler befchieden fein wird.

* *

*

Max Perl kündigt für den 12. Oktober die
Verfteigerung einer Bibliothek wertvoller und
feltener Werke, vornehmlich aus dem Gebiete
der Kunft und Literatur und für den 9.—11. No-
vember eine Auktion von Originalradierungen
und Handzeichnungen moderner Künftler an,
über die noch zu fprechen ift, fobald der Kata-
log vorliegt.

KÖLN Die Firma J. M. Heberle (H. Lem-
pertj’ Söhne) G. m. b. H. bringt in der Zeit vom
10.—13. Oktober die Sammlung aus dem Nachlaß
des Geh. Medizinalrats Prof. Dr. Lohmeyer in
Göttingen zur Verfteigerung, über die ein reich
mit Lichtdrucktafeln ausgeftatteterKatalog nähere
Auskunft gibt. Die Sammlung umfaßt im ganzen
802 Nummern, von denen fich ein Viertel auf
die Gemälde älteren und neueren Datums verteilt.
In der Hauptfache find es Kunftgegenftände,
darunter Arbeiten in Ton und Steinzeug, Fayen-
cen, Porzellan, Arbeiten in Email, Elfenbein und
Glas, Gold-, Silber- und Kupferarbeiten, fowie
Zinn und Eifen, die zum Ausruf gelangen. Eine
Serie von Holzfchnitjereien, Möbeln und Ein-

CARL VON EGERI, Zürich, Wappenfeheibe des
Zehngerichtebundes (Graubünden) 1548

Kat.-Nr.21 der Kollektion Lord Sudeleyf, Toddington-
Caftle. Auktion in der Galerie Helbing, München, am
H. Oktober 1911

richtungsgegenftänden macht den Befchluß diefer
Abteilung. Da der Katalog das Wertvollfte in
guten Reproduktionen veranfchaulicht (fo fei
befonders auf die intereffante Abteilung der
Glasarbeiten verwiefen), ift es nicht notwendig,
an diefer Stelle Einzelheiten herauszugreifen.
In der Abteilung der Gemälde begegnet man
Werken der älteren Schulen, fpeziell derHolländer
des 17. Jahrhunderts. Vieles darunter intereffiert
gegenftändlich, auch wenn es auf die Zuweifung
nach Meifternamen zunächft keinen Änfpruch
haben kann.

MÜNCHEN Verfteigerung der Sammlung
Lord Sudeley-f, Toddington-Caftle. (Glou-
cefterfhire). Die Sammlung fchweizerifcher
Glasmalereien, welche am 4. Oktober 1911
durch die Firma Hugo Helbing, München, zum
Verkaufe gelangt, wurde von ihrem früheren
Befi^er, Lord Sudeley, im erften Viertel des
19. Jahrhunderts, d. h. zu einer Zeit gefammelt,
wo man ihnen im Lande ihrer Entftehung keine
Aufmerkfamkeit mehr fchenkte, und wo fogar

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