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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

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1. Heft
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Falke, Otto von: Die Ausstellung von Kirchengewändern des Mittelalters im Berliner Kunstgewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0030

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AUSSTELLUNG VON KIRCHENGEWÄNDERN DES MITTELALTERS

Äbb. 11. Kafel in Braunfchweig, norddeutfcher Halbfeidenftoff, 15. Jahrh.

Gruppe dem 15. Jahrhundert angehört (Abb. 9). Aus mancherlei Gründen, die an
diefer Stelle nicht näher ausgeführt werden können, ift die ältere Gattung auf Lucca,
die jüngere auf Venedig zurückzuführen. Mit Hilfe ornamentaler Eigentümlichkeiten
der zweiten Gattung kann man weiterhin auch unter den fpätgotifchen, rein vegetabilen
Muftern den venetianifchen Anteil mit einiger Sicherheit ausfcheiden.

Für die umfangreiche und namentlich in Hinficht auf die Textur fehr vielfeitige Ab-
teilung der Spätgotik, welche die rechte Hälfte des Lichthofes im Kunftgewerbemufeum
füllt, haben neben Danzig und Brandenburg auch das Breslauer Mufeum (Abb. 10J
und die Sammlung Roden in Frankfurt Gewänder aus den prachtvollften Samtbrokaten
beigefteuert. Den Schluß der Entwicklungsreihe bildet die Gruppe der norddeutfdien
Halbfeidenftoffe mit vereinfachten und etwas unbeholfenen Nachbildungen italienifdier
Mufter aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (Abb. 11), von denen das Braunfehweiger
Mufeum die reich[te Sammlung bewahrt.

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