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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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11. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0459
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STATTGEHABTE AUKTIONEN

PIETER VÄN ASCH figniert

Äus dem Bepß der Galerie Greven, Berlin W., Flottwellftraße 3

£ 2415 (Sulley). Der Katalog gibt die Gefchichte
des Bildes von dem Moment an, als es ca. 1760
von einem Mr. John Blackwood in Spanien
gekauft und Sir Lawrence Dundas verkauft
wurde. P. Moreelfe, „Porträt eines Prinzen von
Äfturien“, £ 504 (Agnew); Reynolds, „Porträt
der Mrs. Iremonger“, £420 (Colnaghi & Obach);
J. Highmore, „Porträt der Mrs. Jofhua Iremonger“,
£ 378 (Colnaghi & Obach). P. de Hooghe,
„Blick auf eine holländifche Stadt“, ein unpubli-
ziertes Werk, £ 12071/3 (Colnaghi & Obach);
A. van der Neer, „Flußlandfcbaft“, 1872 in Bur-
lington Houfe ausgeftellt, £ 504 (Cohen); von
demfelben, „A. Frozen River Scene: Dayiight“,
£ 3461/a (Kendal); P. Codde, „Familiengruppe“,
£ 315; Miereveit, „Porträt der Gräfin Gonde-
mar“, £ 588 (Amor); Rubens, „Triumph des
Eucharift“, eine kleine Tafel, £ 315 (Nevill).

15. Mai: Meffrs. Sotheby: Melanchthons
Bücher: Eine Anzahl Bücher, die aus der
Hodgkin-Bibliothek ftammten, hatten dadurch
ein beftimmtes Intereffe, daß fie einft das Eigen-
tum Philipp Melanchthons gewefen waren. Unter
ihnen war z. B. ein Homer aus der Äldinepreffe
mit einer großen Zahl handfchriftlicher Notizen.
Diefes Buch hatte Melanchthon Luther zum Ge-
fchenk gemacht. Es brachte £ 82 (Maggs);
fein „Virgil“ £ 53; fein „Demofthenes“, £ 361/2.
Von anderen Werken aus der gleichen Biblio-
thek, die am felben Tage abgefeimt wurden,
feien genannt: Vierte deutfche Ausgabe der Otto
von Demeringfchen Überfejjung des Montevilla,
£ 100 (Leighton); Johannes Lichtenberg, „Hec

practica narrat de presenti ano“, £ 56 (Qua-
ritdi); und „The Book of the Compassion of
Mary“, Lübeck, Stephan Arudes, £ 66 (Leighton).

18. Mai: Meffrs. Chriftie: Beginn desfechs-
tägigen Verkaufes der Max Lyonbronzen
aus Paris: Nach den Vorberichten, die über
diefe Sammlung verbreitet worden waren, hatte
man ganz andere Refultate erwartet als die bis-
her erzielten. Die Stücke mit großen Namen:
Andrea del Verrocchio, Antonio del Pollaiuolo,
Defiderio da Settignano, und gar Michelangelo
waren nur Zufchreibungen und wurden auch
demgemäß gewertet. Welchen Sinn es hat, eine
folche Sammlung als faft ein „Unikum“ anzu-
kündigen, bleibt rätfelhaft. Eine folche würde
wohl auch in Paris verfteigert worden fein. Man
hatte offenbar gehofft, die guten Preife für nord-
italienifche Bronzen, die im vorigen Jahr in
London erzielt worden waren, würden fich
wenigftens einigermaßen wiederholen. Damit
ift es nun nichts geworden, wenn auch immer-
hin einige Stücke nicht fchlechte Preife davon-
getragen haben. Es liegt bisher nur das Er-
gebnis eines Teiles der Auktion vor. Vielleicht
wird noch das nächfte Mal auf fie zurückzu-
kommen fein. Folgendes find die höchften Preife:
Bronzen: „Die drei Grazien“, 6s/4 inches hoch,
venezianifch, £ 198‘/2 (Schuman); „Meleager“,
8 inches hoch, Andrea del Verrocchio zuge-
fchrieben, £ 819 (Oliveira); „Herkules und der
Nemäifche Löwe“, 91/» inches hoch, deutfche
Schule des 15. Jahrhunderts, £ 472*/, (Bruce);
„Marfyas“, 12 inches hoch, „Antonio del Pol-

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