Sammlungen
boom, einen frühen Gsbrel, als Leibgabe Breit-
ners „Damrak“, „Fjufaren“, „Selbßporträt“, die
Sammlung van der Scboot (HIeißenbrucb, Breit-
ner, I. Israels, Deyßelbof, Neubugs, J. Maris, HI.
Maris), 3eicbnungen von Konynenburg und die
an Gemälden der Fjaager Schule reiche Samm-
lung C. D. Reich. 5-
Berlin
Nachdem die Sammlung des bisherigen Kunft-
gewerbemufeums als Scbloßmufeum im Schloß
aufgeftellt und die Unterricbtsanftalt nad) Char-
lottenburg öbergefuhrt worden ift, wird die Bi-
bliothek in ihren jetzigen Räumen Prinz- Albrecbt-
Straße 7 a verbleiben und fortan den Namen
führen: Staatliche Kunftbibliotbek, vor-
mals Bibliothek des Kunftgewerbemu-
f e u m s. Sie wird in erweitertem Umfange neben
dem Kunftgewerbe auch die Literatur der freien
Künfte und die einfdßägigen Aufcbauungsmittel
pflegen, foweit pe der Kunftbildung und der
Kunftpflege dienen.
Darmftadt
Freiherr Max v. Fjey 1 und Gattin haben aus
ihrer fdjönen Sammlung elf Gemälde Arnold
Böddins der Stadt Darmftadt gefcbenkt mit der
Beftimmung, daß diefe Bilder dauernd im Landes-
mufeum auf bewahrt werden, das bereits 76Fjand-
zeicbnungen, Aquarelle und ein Selbftbildnis be-
ptß, die Fjerrv. I^eyl fdjon vor Jahren dem Mu-
feum vermacht hat. Die neue Böcklin-Stiftung
rundet alfo den Befitj der Sammlung in glück-
lid)[ter Hleife ab und es darf gefagt werden,
daß Darmftadt fortan durch feine Böcklin-Samm-
lung mit an erfter Stelle ftebt und den fcbwei-
zerifcben Sammlungen durchaus ebenbürtig ift.
Die Fj^ylfcben Bilder pnd vor allem für die
frühe 3eit des Künftlers auffcblußreicb, die für
die Erkenntnis der fcböpferifcben Perfönlicbkeit
des großen Schweizers wichtiger ift als die he-
roifcben Bilder feines fpäten Stils. Darmftadt darf
pch in jedem Fall zu diefem hervorragenden
Gefdjenk beglückwünfcben. b.
London
Die Nationalgalerie hat zwölf koftbare Ge-
mälde aus der Sammlung Fjenry ftüagner zum
Gefcbenk erhalten. Fünf Gemälde gehören der
ßämifcben, peben der italienifcben Schule an.
Unter ihnen bepndet fich ein fehl" charakterifti-
Stück von Ädam Elsheimer: „Die Laufe von
Cbriftus“; die vier anderen ßämifcben Gemälde
pammen von ungefähr 1500, drei von unbe-
kannten Meipern, ein „Ecce Fjomo“ von Jn.
Mopaert. Unter den peben Italienern bepndet
pch ein febr frühes venezianifcbes HIerk (14. Jahr-
hundert), noch bedeckt mit einer antiken Scheibe
aus handverfertigtem Glafe, „Der geftorbene
Cbriftus“ und „Noli me tangere“ von Jacopo di
Cione, eine etwas befcbädigte „Pieta“ vonAm-
brogio Loronzetti, Arbeiten von Commaffo de
Modena und Bartolo di Fredi. I>.
Ulm
Das Mufeum der Stadt ülm wird im Laufe diefes
und des näcbften Jahres einem größeren Umbau
unterzogen. Der Kernbau, das alte Kicbelbaus
mit feinen fcbönen Renaiffancedecken, wird wie
bisher die Sammlung älterer Kunft umfaßen, und
zwar im Untergefcboß die vorgeschichtliche und
alemannifcbe Sammlung, im erpen Stock die
Denkmäler der mittelalterlichen Kunft, im zweiten
Stock die Denkmäler der Renaiffance und des
Barocks. Der zu diefem Fjaufe gehörende Lauben-
hof wird in feinem Umgang hauptfächlich die
kunftgewerblicben Fachfammlungen bergen. Die
beiden Dachgefchoße des mächtigen FJaufes wer-
den für die Unterbringung der gefcbichtlichen
Sammlung der Stadt ausgebaut. Der zweite IJof
des FJaufes erhält Oberlicht und wird künftig
die wecbfelnden Aufteilungen des Kupferpich-
kabinetts bergen. Nach HIeften hin ift das Mu-
feum durch den 3ukauf des dem Rathaus die
Front zukehrenden Fjaufes am Caubenplag we-
fentlicb vergrößert worden. Diefer weftlicbe,
aus zwei Fjäufern beßebende Block, wird in
feinem Untergefcboß künftig die Bibliotbeks-,
Ärbeits- und Vortragsfäle umfaßen. Der erfte
Stock wird die Kunft des fpäten 18. und frühen
19. Jahrhunderts enthalten, während der zweite,
teilweife mit Oberlicht ausgeftattete Stock für
die modernen Sammlungen beßimmt ift. Die
Oberlichträume des Scbwörbaufes werden wecb-
felnden Aufteilungen dienen. Durch diefen Um-
bau dürfte dem Raumbedürfnis, der fich mächtig
ausdehnenden Sammlungen der Stadt, wenig-
pens für eine Anzahl von Jahren, Genüge ge-
tan fein.
(Uien
Direktor R. Eigenberger iß im 3ufammenbang
mit feinen Katalogiperungsarbeiten im Depot der
Gemäldegalerie der Kunftakademie auf den Stu-
dienkopf eines Greifes geftoßen, der pch — nach
Entfernung der Übermalungen — durch Formen-
fprache.Cechnikund Farbmaterie (des A. Carracci
gelblich-braunen Bolusgrund) als ein Rubensfehes
Frühwerk aus dem Ausgang feiner italienifcben
Periode (um 1608/09) zu erkennen gab. Das Bild
iß auf Leinwand gemalt, 50 cm hoch und 41 cm
breit, mit wuchtigen Pinfelftrichen hingefetp, von
durchaus imprefponißifcher Aupaßung, derglei-
chen fonft nur bei Rubens’ Spätwerken der Fall iß.
Eine Fjandbabe zu einer genaueren zeitlichen Ein-
ordnung des Kopfes, deßen Cypus bereits der „bk
Simon“ (um 1603/04) im Prado veranfcbaulicbt, ge-
währt die dafelbft bepndliche „Anbetung der bk
drei Könige“ (von 1609/10) in der wir den näm-
lichen (fürder bei Rubens’ meiften Greifendar-
fteilungen wiederkehrenden) Kopf in ähnlicher
Hleife wiedergegeben feben. Einen fdpagenden
Beweis für die Richtigkeit der neuen Safbrei-
669
boom, einen frühen Gsbrel, als Leibgabe Breit-
ners „Damrak“, „Fjufaren“, „Selbßporträt“, die
Sammlung van der Scboot (HIeißenbrucb, Breit-
ner, I. Israels, Deyßelbof, Neubugs, J. Maris, HI.
Maris), 3eicbnungen von Konynenburg und die
an Gemälden der Fjaager Schule reiche Samm-
lung C. D. Reich. 5-
Berlin
Nachdem die Sammlung des bisherigen Kunft-
gewerbemufeums als Scbloßmufeum im Schloß
aufgeftellt und die Unterricbtsanftalt nad) Char-
lottenburg öbergefuhrt worden ift, wird die Bi-
bliothek in ihren jetzigen Räumen Prinz- Albrecbt-
Straße 7 a verbleiben und fortan den Namen
führen: Staatliche Kunftbibliotbek, vor-
mals Bibliothek des Kunftgewerbemu-
f e u m s. Sie wird in erweitertem Umfange neben
dem Kunftgewerbe auch die Literatur der freien
Künfte und die einfdßägigen Aufcbauungsmittel
pflegen, foweit pe der Kunftbildung und der
Kunftpflege dienen.
Darmftadt
Freiherr Max v. Fjey 1 und Gattin haben aus
ihrer fdjönen Sammlung elf Gemälde Arnold
Böddins der Stadt Darmftadt gefcbenkt mit der
Beftimmung, daß diefe Bilder dauernd im Landes-
mufeum auf bewahrt werden, das bereits 76Fjand-
zeicbnungen, Aquarelle und ein Selbftbildnis be-
ptß, die Fjerrv. I^eyl fdjon vor Jahren dem Mu-
feum vermacht hat. Die neue Böcklin-Stiftung
rundet alfo den Befitj der Sammlung in glück-
lid)[ter Hleife ab und es darf gefagt werden,
daß Darmftadt fortan durch feine Böcklin-Samm-
lung mit an erfter Stelle ftebt und den fcbwei-
zerifcben Sammlungen durchaus ebenbürtig ift.
Die Fj^ylfcben Bilder pnd vor allem für die
frühe 3eit des Künftlers auffcblußreicb, die für
die Erkenntnis der fcböpferifcben Perfönlicbkeit
des großen Schweizers wichtiger ift als die he-
roifcben Bilder feines fpäten Stils. Darmftadt darf
pch in jedem Fall zu diefem hervorragenden
Gefdjenk beglückwünfcben. b.
London
Die Nationalgalerie hat zwölf koftbare Ge-
mälde aus der Sammlung Fjenry ftüagner zum
Gefcbenk erhalten. Fünf Gemälde gehören der
ßämifcben, peben der italienifcben Schule an.
Unter ihnen bepndet fich ein fehl" charakterifti-
Stück von Ädam Elsheimer: „Die Laufe von
Cbriftus“; die vier anderen ßämifcben Gemälde
pammen von ungefähr 1500, drei von unbe-
kannten Meipern, ein „Ecce Fjomo“ von Jn.
Mopaert. Unter den peben Italienern bepndet
pch ein febr frühes venezianifcbes HIerk (14. Jahr-
hundert), noch bedeckt mit einer antiken Scheibe
aus handverfertigtem Glafe, „Der geftorbene
Cbriftus“ und „Noli me tangere“ von Jacopo di
Cione, eine etwas befcbädigte „Pieta“ vonAm-
brogio Loronzetti, Arbeiten von Commaffo de
Modena und Bartolo di Fredi. I>.
Ulm
Das Mufeum der Stadt ülm wird im Laufe diefes
und des näcbften Jahres einem größeren Umbau
unterzogen. Der Kernbau, das alte Kicbelbaus
mit feinen fcbönen Renaiffancedecken, wird wie
bisher die Sammlung älterer Kunft umfaßen, und
zwar im Untergefcboß die vorgeschichtliche und
alemannifcbe Sammlung, im erpen Stock die
Denkmäler der mittelalterlichen Kunft, im zweiten
Stock die Denkmäler der Renaiffance und des
Barocks. Der zu diefem Fjaufe gehörende Lauben-
hof wird in feinem Umgang hauptfächlich die
kunftgewerblicben Fachfammlungen bergen. Die
beiden Dachgefchoße des mächtigen FJaufes wer-
den für die Unterbringung der gefcbichtlichen
Sammlung der Stadt ausgebaut. Der zweite IJof
des FJaufes erhält Oberlicht und wird künftig
die wecbfelnden Aufteilungen des Kupferpich-
kabinetts bergen. Nach HIeften hin ift das Mu-
feum durch den 3ukauf des dem Rathaus die
Front zukehrenden Fjaufes am Caubenplag we-
fentlicb vergrößert worden. Diefer weftlicbe,
aus zwei Fjäufern beßebende Block, wird in
feinem Untergefcboß künftig die Bibliotbeks-,
Ärbeits- und Vortragsfäle umfaßen. Der erfte
Stock wird die Kunft des fpäten 18. und frühen
19. Jahrhunderts enthalten, während der zweite,
teilweife mit Oberlicht ausgeftattete Stock für
die modernen Sammlungen beßimmt ift. Die
Oberlichträume des Scbwörbaufes werden wecb-
felnden Aufteilungen dienen. Durch diefen Um-
bau dürfte dem Raumbedürfnis, der fich mächtig
ausdehnenden Sammlungen der Stadt, wenig-
pens für eine Anzahl von Jahren, Genüge ge-
tan fein.
(Uien
Direktor R. Eigenberger iß im 3ufammenbang
mit feinen Katalogiperungsarbeiten im Depot der
Gemäldegalerie der Kunftakademie auf den Stu-
dienkopf eines Greifes geftoßen, der pch — nach
Entfernung der Übermalungen — durch Formen-
fprache.Cechnikund Farbmaterie (des A. Carracci
gelblich-braunen Bolusgrund) als ein Rubensfehes
Frühwerk aus dem Ausgang feiner italienifcben
Periode (um 1608/09) zu erkennen gab. Das Bild
iß auf Leinwand gemalt, 50 cm hoch und 41 cm
breit, mit wuchtigen Pinfelftrichen hingefetp, von
durchaus imprefponißifcher Aupaßung, derglei-
chen fonft nur bei Rubens’ Spätwerken der Fall iß.
Eine Fjandbabe zu einer genaueren zeitlichen Ein-
ordnung des Kopfes, deßen Cypus bereits der „bk
Simon“ (um 1603/04) im Prado veranfcbaulicbt, ge-
währt die dafelbft bepndliche „Anbetung der bk
drei Könige“ (von 1609/10) in der wir den näm-
lichen (fürder bei Rubens’ meiften Greifendar-
fteilungen wiederkehrenden) Kopf in ähnlicher
Hleife wiedergegeben feben. Einen fdpagenden
Beweis für die Richtigkeit der neuen Safbrei-
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