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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

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Heft 11
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Rohde, Alfred: Der Elfenbeinschnitzer Joachim Henne, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42040#0585
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Schwierigkeiten der Meisterzuschreibung bei den Elfenbeinen des 17. Jahrhun-
derts kennt. Gerade wegen dieser außerordentlichen Schwierigkeiten war bei
der Nachforschung nach Werken des Joachim Henne im Rosenborgschloß
äußerste Vorsicht geboten. Manche Bildnisse und auch allegorische Szenen
der Sammlung erinnerten auf den ersten Blick an Henne, aber bei näherem Stu-
dium trat die Physiognomie des Meisters innerhalb des Zeitstiles wieder zu-
rück. Dazu kam, daß neben und nach Henne auch andere Elfenbeinschneider,
so ein „Meister Gottfried“ und „ein Franzose“ nach den Kammerrechnungen
reichlich mit Aufträgen bedacht waren. So blieben schließlich nur die wenigen
Bildnisse übrig, die sich stilistisch am unzweifelhaftesten an die sicheren und
zum Teil signierten Hamburger Bildnisse anschlossen. Die Lebensschicksale
des Meisters sind dabei die typischen eines Künstlers im 17. Jahrhundert. Auf-
tauchend und arbeitend dort, wo Aufträge winkten, war sein Schicksal an eine
lebenslängliche Wanderschaft geknüpft. Hamburg (1663—1665), Gottorf (zwi-
schen 1665 und 1671), Kopenhagen (1671—1692) und Berlin (1702—1707) sind viel-
leicht nicht alle, aber doch die wesentlichsten Schaffensstationen des Elfen-
beinschnitzers und Miniaturmalers Joachim Henne.
Anmerkung: Versehentlich wurden die Abbildungen 1—3 vergrößert, so daß sie in
der ii/2 bis 2fachen Vergrößerung der Originale wiedergegeben sind. Bei Abbildung 8
wurde die gemalte Palmenumrahmung mit Wappen und Kroninsignien fortgelassen.


Robert Genin. Weidendes Pferd
 
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