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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 2
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Lasch, Bernd: Meisterwerke deutscher und französischer Malerei des 19. Jahrhunderts: zur Ausstellung im Düsseldorfer Kunstverein
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0073
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Auguste Renoir La Promenade

Saminliing B. Köhler, Berlin

zösischen Partnern stehen, beginnt eine Konfrontierung im Sinne eines freien Aus-
tausches. Ein Bildnis des Fürsten Razumowsky von Waldmüller, ein Mädchenkopf von
Schwind, Thoma’s »Kinderreigen« sind die Exponenten dieser Richtung. Yereinzelt
steht Hans von Marees diesmal unter stärkerer Betonung der rein malerischen Seite
mit der Darstellung der »Frau Koppel«, Bildnisstudie II mit Rosen. Der deutsche Im-
pressionismus, beginnend mit Scholderer und Schuch, schließend mit Trübner — Balkon-
zimmer am Starnberger See (1912) — Liebermann, Corinth — Blumenstück, Akt vor
dem Spiegel(igig), Fleischerladen — Slevogt — Bildnis des Prinzregenten Luitpold —
ist zu einem hedeutenden Akkord entwickelt, der dem bisher möglichen Eindmck der
bedingungslosen Abhängigkeit deutscher Malerei von Frankreich entgegenwirkt.

Zu überraschender Wirkung ist die französische Malerei entfaltet. Da sind zunächst
drei zu den schönsten Landschaften Corots gehörende Bilder kleinen Formates, zum
Teil mit Figuren vor schattenhaft zarten Bäumen hervorzuheben. Courbet macht mit
den »Mädchen am Seineufer« und dem nicht allgemein bekannten »Bildnis Max
Buchon« aus dem Museum in Vevey starken Eindruck. Manet gewährt Düsseldorf
einen ungewohnten Anblick in dem großen Bilde des »Alten Musikanten«, das früher
in Wien, jetzt im Kunsthandel ist, ferner in kleinen Bildnisstudien und dem vortreff-
liclien »Porträt des Richters Dejouy«. Daneben eines der scliönsten Werke von Renoir,
»I)ie Promenade« (1870) der Sammlung Köhler, Berlin, ein Spätwerk »Idyll« (gegen

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