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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 17/18
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0508
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ungarischer und deutscher Sprache
ist ein willkonnnener Führer.

E. Delmär

Kopfreliquiar des Königs Ladislaus des Heiligen. Silber ver-
goldet, mit Drahtemail Ungarisch, um 140g

Aus der Ausstellung alter kirchlicher Kunst in Budapest

garischen, deutschen (Daucher, Leinberger, Flöt-
ner, Troger), ilalienischen (Majano, llobbia, Lom-
bardi, Jiiccio, Bologna, Giuliani), französisclien
(Colomb), spanischen (Berruguete) Kunst ver-
treten.

Die illuminierten Handschriftcn repräsentieren
eine Auswahl des reichen Besitzes unserer öffent-
lichen Sammlungen.

Ein wissenschaftlich bearbeiteter, reich illustrierter
Katalog aus der Feder Direktor Karl Csänyis in

BEBLINEB AUSSTELLUNGEN

» K ii n s 11 e r i m R e i c h «

Der Nachweis, welche Fülle per-
sönlich profilierter und bemerkens-
werter Begabungen die sogenannte
Provinz dem Gesamtbilde deut-
sclien Gegenwartssclraffens zuzu-
füliren liat, wäre unscliwer auch
auf einer erlieblich breiterenGrund-
lage zu erbringen, als sie der räum-
lich beschränkten Veranstaltung
Paul Westheims im Becken-
dorf-Verlagshause zugemessen
ist, die einen ausgezeichneten Ein-
druck an den andcren reilit und
nicht allein von bereits oft be-
zeugten Künstlern, wie Kretzscli-
mar, Griebel, Lachnit, Jankel Adler,
Bäderscheidt, Schlemmer und Ger-
hard Marcks reife Leistungen vor-
zuweisen liat, sondern entsclieiden-
der noch durch Beiträge solcher
Maler fesselt, deren Namen crst
flüclitig vernommen wurden. Karl
Petcr Bölil (Frankfurt) etwa durfte
schon vor melireren Jahren als einer
der ernstesten Vertretcr des rein
geometrischen Bildes angesproclien
werden; nun sielit man Landschaf-
ten von ihm, deren farbige Auf-
lockerung und deren frei hewegte,
böig fegende Diktion über Slevogt
hinausstößt. In seiner Nähe Alfred
Ahner uncl Alexander v. Szpinger,
beide aus Weimar. Aus strengen
graubraunen Tönen und kurviger
Figur baut L. E. Bonig (Köln) selir
geschlossene und in allem Balance-
ment liintergründige Kompositio-
nen. Wedewer (Münster) besticlit
durch den zarten, sprödenKlang ge-
zirkelter Straßenperspektiven. Rei-
zend Ileises miniaturgenau durch-
ziseliertes, fcin überschimmertes
Frühlingsbild. Von Leyhausen (Kas-
sel) und Karl Völker (Celle) Aquarelle, deren
Tinten das skizzierte Leben spukhaft würzen.
Schließlicli heben sich noch zwei ganz neue Er-
scheinungen bedeutend lieraus: die jung verstor-
bene Königsibergerin Elfriede Sclinell mit Dar-
stellungen schlichter Menschen in schweren, trans-
parent erglühenden blau-braunen Akkorden, eine
ganz intensiveBegabungausderBohlfs-Nachfolge,—
und der Kölner Fritz Müller mit höchst eigen-
artigen, scharf und hager pointierten Plastiken, die
 
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