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KÖLN, ST. GEREON: DEKAGON UND TAUFKAPELLE.
ihre Spitze ist vergoldet. Die blonden Locken des bartlosen Kopfes kommen an den Seiten unter einem
unter dem Kinn mit einem Band zusammengebundenen, fest um den Schädel gezogenen weißen Kopf-
tuch zum Vorschein. Über dieses ist dann der das ganze Gesicht bis zur Stirn freilassende, der Kopfform
sich anschließende niedrige Stahlhelm gestülpt, um den über der Stirn ringsum ein goldener Reif geschmiedet
ist, von dem vorn ein zweiter Reif nach hinten über den Helm geht (Fig. 391 nach Pause).
Der Ritter rechts ist ebenfalls mit einem Kettenpanzer gewappnet, von dem von den Knien abwärts
die Hosen mit festen Schuhen und die festen Handschuhe des Hemdes an der rechten Hand sichtbar
sind. Hemd und Hose müssen aus einem Stück gearbeitet sein und als Hemdhose überall eng anliegen,
denn darüber von den Knien aufwärts bis zum nackten Halse ist der Ritter mit einer Hemdhose von
rotem Zeug bekleidet, die am Halse weit ausgeschnitten und um die Knie an den Hosenpfeifen mit einer
einfachen goldenen und darüber mit einer ausgezaddelten weißen (ursprünglich gefärbten?) Borte gesäumt
ist. Die Pause zeigt auch auf beiden Oberschenkeln hie und da deutlich die Häkchen der Maschen, so
daß also die Panzerung aus Strümpfen und Hemdhose bestand und die rote Zeughemdhose Zutat der
Restauration ist. Um die Hüften liegt eine vor den Leib gebundene und bis zu den Knien herabfallende
blaue Schärpe, vielleicht nur als Zierstück getragen, vielleicht zum Anziehen des Mantels innen in diesem
befestigt. Der schwere, in steifen Falten sich stauende, nach der Pause mit einem Mäander gesäumte
Mantel ist rotbraun, blau gehöht, hellrot gefüttert und fällt im Rücken bis unter die Waden; vorn ist
er auf der Brust mit einer übereck gestellten quadratischen Goldplatte zusammengehalten und fällt über
beide Arme. Auf der linken Seite faßt die kaum mehr sichtbare Hand einen Bausch auf dem Rande
des an das linke Bein gelehnten Schildes — dieser ist grün gestrichen, mit Goldrand und goldenem Buckel
versehen, von dem ein goldenes Kreuz mit Lilienspitzen über die Wölbung sich legt - - rechts wird der
Mantel von dem gebeugten Arm hochgehoben, der vor der Brust die auf den Boden gestellte Lanze mit
vergoldeter Spitze faßt. Auf dem von goldenem Kreisnimbus umstellten bartlosen Haupte sitzt auf
den blonden Locken ein schmaler flach gewölbter steifer, mit großem goldenem Knopf gekrönter blauer
Hut (Stahl?) in einem nach hinten in den Nacken gehenden, vorn über den Stirnlöckchen schmaler
werdenden und mit runder Goldagraffe geschmückten roten Tuchumschlag.
Westnische der Südwand. Die gelbgerahmte Schräge zeigt unten einfache grüne rot-
gerahmte Felder (ursprünglich unterer Teil einer Säule mit Schaftring?), oben in blauem Felde eine
rote Säule mit grünen Basen und Kapitalen, letztere in Kapitälhöhe der Rundstabsäulchen, im Bogen
eine Ranke von gelb-rot-blau-grünen Blättern. In der Laibung gehen zwei gegeneinandergezeichnete
Zickzackbänder ganz durch.
Die Gliederung der Nischenfläche ist die gleiche wie bei der Nische der Ostwand: Unten ein breiter
Grund, mit pilzartigen roten und gelben Erhebungen, wie felsiger Boden gebildet, darüber die gleiche
Estrade, aus dem Verputz ausgespart und schwarz bemalt mit zwei Dreipässen und (unter den Basen der
Arkadensäulen) drei Gruppen von drei schmalen, im Spitzbogen geschlossenen Öffnungen. Darüber ist
ein gelber Streifen gezogen, und auf ihm erhebt sich die Arkade in dem, rings von einem gelben Streifen
eingesäumten Spitzbogenfeld. Über einer Mittelsäule und zwei seitlichen Säulendiensten - - ihre ver-
blaßten Blattkapitäle stehen in Höhe der Kapitale der Rundstabsäulchen ■ mit gelben Basen auf
roter Plinthe und grüngestreiften Stämmen sind zwei rotgelbe Rundbogen geschlagen, über denen, von
den Säulendiensten hochgeführt, ein breiter grüner, mit rotem Streifen gegen den blauen Grund ab-
gesetzter Spitzbogen den Zwickel einrahmt.
In diesem liegt nach rechts auf den Arkadenbogen — der Zwickel dazwischen, ursprünglich wohl
gleich den andern gefüllt, ist jetzt leer — der gelbe Löwe des Evangelisten Markus, das Buch
zwischen den Vorderpranken haltend, den von vorne gegebenen erhobenen Kopf ein wenig von links
nach rechts geneigt und von blauem Nimbus umgeben, um den vom gelben Randstreifen abgeschnittene
rot-weiß-blaue Flügel stehen.
In den nur längs den Bogen von grünen Rahmen umschlossenen blauen Feldern der Arkaden stehen
in voller Vorderansicht mit den abwärts gekehrten Füßen auf braunem, mit grünen Kringeln gefülltem
Terrazzoboden zwei heilige Bischöfe, bärtig, mit großem goldenem Kreisnimbus, mit Mitra.
Humerale, Alba, Dalmatika, Kasel und Stola bekleidet, in der Linken ein Buch vor der Brust
haltend, mit der Rechten den auf den Boden aufgestellten Krummstab schulternd. Stand- und Spiel-
KÖLN, ST. GEREON: DEKAGON UND TAUFKAPELLE.
ihre Spitze ist vergoldet. Die blonden Locken des bartlosen Kopfes kommen an den Seiten unter einem
unter dem Kinn mit einem Band zusammengebundenen, fest um den Schädel gezogenen weißen Kopf-
tuch zum Vorschein. Über dieses ist dann der das ganze Gesicht bis zur Stirn freilassende, der Kopfform
sich anschließende niedrige Stahlhelm gestülpt, um den über der Stirn ringsum ein goldener Reif geschmiedet
ist, von dem vorn ein zweiter Reif nach hinten über den Helm geht (Fig. 391 nach Pause).
Der Ritter rechts ist ebenfalls mit einem Kettenpanzer gewappnet, von dem von den Knien abwärts
die Hosen mit festen Schuhen und die festen Handschuhe des Hemdes an der rechten Hand sichtbar
sind. Hemd und Hose müssen aus einem Stück gearbeitet sein und als Hemdhose überall eng anliegen,
denn darüber von den Knien aufwärts bis zum nackten Halse ist der Ritter mit einer Hemdhose von
rotem Zeug bekleidet, die am Halse weit ausgeschnitten und um die Knie an den Hosenpfeifen mit einer
einfachen goldenen und darüber mit einer ausgezaddelten weißen (ursprünglich gefärbten?) Borte gesäumt
ist. Die Pause zeigt auch auf beiden Oberschenkeln hie und da deutlich die Häkchen der Maschen, so
daß also die Panzerung aus Strümpfen und Hemdhose bestand und die rote Zeughemdhose Zutat der
Restauration ist. Um die Hüften liegt eine vor den Leib gebundene und bis zu den Knien herabfallende
blaue Schärpe, vielleicht nur als Zierstück getragen, vielleicht zum Anziehen des Mantels innen in diesem
befestigt. Der schwere, in steifen Falten sich stauende, nach der Pause mit einem Mäander gesäumte
Mantel ist rotbraun, blau gehöht, hellrot gefüttert und fällt im Rücken bis unter die Waden; vorn ist
er auf der Brust mit einer übereck gestellten quadratischen Goldplatte zusammengehalten und fällt über
beide Arme. Auf der linken Seite faßt die kaum mehr sichtbare Hand einen Bausch auf dem Rande
des an das linke Bein gelehnten Schildes — dieser ist grün gestrichen, mit Goldrand und goldenem Buckel
versehen, von dem ein goldenes Kreuz mit Lilienspitzen über die Wölbung sich legt - - rechts wird der
Mantel von dem gebeugten Arm hochgehoben, der vor der Brust die auf den Boden gestellte Lanze mit
vergoldeter Spitze faßt. Auf dem von goldenem Kreisnimbus umstellten bartlosen Haupte sitzt auf
den blonden Locken ein schmaler flach gewölbter steifer, mit großem goldenem Knopf gekrönter blauer
Hut (Stahl?) in einem nach hinten in den Nacken gehenden, vorn über den Stirnlöckchen schmaler
werdenden und mit runder Goldagraffe geschmückten roten Tuchumschlag.
Westnische der Südwand. Die gelbgerahmte Schräge zeigt unten einfache grüne rot-
gerahmte Felder (ursprünglich unterer Teil einer Säule mit Schaftring?), oben in blauem Felde eine
rote Säule mit grünen Basen und Kapitalen, letztere in Kapitälhöhe der Rundstabsäulchen, im Bogen
eine Ranke von gelb-rot-blau-grünen Blättern. In der Laibung gehen zwei gegeneinandergezeichnete
Zickzackbänder ganz durch.
Die Gliederung der Nischenfläche ist die gleiche wie bei der Nische der Ostwand: Unten ein breiter
Grund, mit pilzartigen roten und gelben Erhebungen, wie felsiger Boden gebildet, darüber die gleiche
Estrade, aus dem Verputz ausgespart und schwarz bemalt mit zwei Dreipässen und (unter den Basen der
Arkadensäulen) drei Gruppen von drei schmalen, im Spitzbogen geschlossenen Öffnungen. Darüber ist
ein gelber Streifen gezogen, und auf ihm erhebt sich die Arkade in dem, rings von einem gelben Streifen
eingesäumten Spitzbogenfeld. Über einer Mittelsäule und zwei seitlichen Säulendiensten - - ihre ver-
blaßten Blattkapitäle stehen in Höhe der Kapitale der Rundstabsäulchen ■ mit gelben Basen auf
roter Plinthe und grüngestreiften Stämmen sind zwei rotgelbe Rundbogen geschlagen, über denen, von
den Säulendiensten hochgeführt, ein breiter grüner, mit rotem Streifen gegen den blauen Grund ab-
gesetzter Spitzbogen den Zwickel einrahmt.
In diesem liegt nach rechts auf den Arkadenbogen — der Zwickel dazwischen, ursprünglich wohl
gleich den andern gefüllt, ist jetzt leer — der gelbe Löwe des Evangelisten Markus, das Buch
zwischen den Vorderpranken haltend, den von vorne gegebenen erhobenen Kopf ein wenig von links
nach rechts geneigt und von blauem Nimbus umgeben, um den vom gelben Randstreifen abgeschnittene
rot-weiß-blaue Flügel stehen.
In den nur längs den Bogen von grünen Rahmen umschlossenen blauen Feldern der Arkaden stehen
in voller Vorderansicht mit den abwärts gekehrten Füßen auf braunem, mit grünen Kringeln gefülltem
Terrazzoboden zwei heilige Bischöfe, bärtig, mit großem goldenem Kreisnimbus, mit Mitra.
Humerale, Alba, Dalmatika, Kasel und Stola bekleidet, in der Linken ein Buch vor der Brust
haltend, mit der Rechten den auf den Boden aufgestellten Krummstab schulternd. Stand- und Spiel-