558
KÖLN, ST. GEREON: DEKAGON UND TAUFKAPELLE.
Querlappen endigender Streifen bis zum Saum der Dalmatika heruntergeht. Das bauschige, im Nacken
hochstehende Humerale war blau gefärbt, die niedrige zweigehörnte Mitra, von der Bänder in den Nacken
fallen, weiß mit eingestickten schwarzen Kreuzen und mit breiten Goldborten besetzt. Haupt- und
Barthaar sind üppig gelockt. In der Linken hält er ein gelbes weiß geschnittenes Buch vor der Brust,
mit der Rechten hält er etwas tiefer den Bischofsstab mit einfacher, durch einen Ring abgesetzter
gelber Krümme gegen die Schulter.
Die Haltung des Bischofs rechts ist der des linken entgegengesetzt. Seine Kleidung und deren Falten-
wurf sind die gleichen, nur ist die Kasel dunkler, braunrot gefärbt und hell gefüttert, grün.
Westapsis. Die Stirn des spitzen Apsisbogens ist mit gelben und roten ineinandergreifenden
Zähnen bemalt. Auf den rot eingefaßten Schrägen jederseits in blauem Felde eine rote Säule mit Basis,
Blattkapitäl und zwei Schaftringen in gelb. Über dieser, in Höhe der Kapitale der Rundstabsäulchen
beginnend, im Bogen eine grün-gelb-rot-blaue Blattranke mit fünf kreisrunden rotgerahmten blauen
Medaillons — eins im Scheitel, zwei am Anfang des Bogens, zwei dazwischen —, die Brustbilder von
fünf Frauengestalten mit Nimben enthalten.
Auf der Stirnseite der beiden Fensterpfeiler sind ebenfalls zwei gleiche Säulen mit zwei Schaftringen
gemalt. Die beiden Zwickel sind von außen nach innen mit rotem, gelbem, grünem — dieser breiter
als die anderen — rotem Streifen eingefaßt und blau grundiert. Sie enthalten zwei große, außen rot,
innen breiter grüngerahmte blaue Kreismedaillons mit den Brustbildern von zwei heiligen Bischöfen.
Die Laibungen der drei Fenster sind wieder mit je zwei Säulen mit zwei Schaftringen und im Bogen
darüber mit Ranken bemalt, im mittleren Fenster mit einer Blattranke, in den beiden Seitenfenstern
mit verschlungenen blauen und roten Bändern. Die schmale Laibung des über alle drei Fenster gehenden
Apsisbogens ist blau mit roten Rauten.
Nische der Westwand. Auf die beiden Seiten des Eckpilasters der Nordwestecke und auf
die Stirn des Füllkeils in der gegenüberliegenden Ecke sind auf blauem rotgefaßten Grunde rote Säulchen
mit gelben Basen und Kapitalen aufgemalt.
Auf der Westwand ist zwischen Vorhang und Kämpferleiste eine, im unteren Teile durch neuen Verputz
zerstörte Halbfigur einer Matrone auf blauem, gelb (innen) und rotgefaßtem Feld gemalt. Sie trägt
ein rotes Gewand, das zugleich als Kopftuch dient, und gelben Nimbus und hat den Kopf ein wenig
nach der rechten Schulter genommen.
Die Schräge und Laibung der spitzbogigen Nische darüber ist einfach blau gestrichen und rot bzw.
gelb gerändert. Der Grund der Nische war blau und mit einem grünen Streifen eingerahmt. Er wird
ganz ausgefüllt von der en face gegebenen Gestalt einer heiligen Königin. Die gekrönte Figur
steht mit abwärts gerichteten Füßen, welche schwarze Sandalen verhüllen, auf niedriger brauner Erd-
scholle, über die sich das Gefältel vom Saume des grünen Untergewandes legt. Über diesem trägt sie
ein bis zur halben Unterschenkelhöhe reichendes violettes Obergewand, das am Saum und an den eng-
anliegenden Ärmeln mit ehemals wohl vergoldeten Säumen besetzt ist. Auch der eckige Halsausschnitt
des Gewandes ist kragenartig mit einer solchen Borte verziert, die vor der Mitte der Brust in einem Streifen
sich fortsetzt, von dem um die Hüften links und rechts ein Streifen abzweigt, so daß der ganze Besatz
vor dem Oberkörper ein Kreuz bildet. Der Fortsatz des senkrechten Streifens unter dem Hüftenband
wird zum Teil verdeckt von dem roten, blau (oder grün?) gefütterten Mantel, der mit einem Pelzkragen
auf den Schultern aufliegt und mit der einen Hälfte unter dem linken Arm durch vorne über den Körper
gezogen ist, wo er mit einem Zipfel vom gebeugten Arm zusammen mit dem Zipfel der anderen den
Rücken bedeckenden Hälfte hochgenommen wird, so daß er treppenförmig das Obergewand von rechts
unten nach links oben verdeckt. Die rechte Hand ist mit der Innenfläche lehrend nach außen gekehrt,
im herabhängenden leicht gebeugten linken Arm hält die Figur ein Kreuzscepter. Auf den blonden
Locken sitzt eine dreizinkige Krone. Die doppelte Kontur des Oberkiefers scheint nicht zu einer Halsbinde
zu gehören, sondern eine zweimalige Vorzeichnung zu sein (Taf. XXXVI. — Fig. 394).
Westliche Nische der Nord wand: Über der mit dem Vorhang ausgemalten rund-
bogigen Nische ist die Blende, deren Rundbogen auf der Ostseite durch den Dekagonpfeiler beschnitten
wird, mit einer der Westnische der Südwand entsprechenden Arkatur bemalt. In die keilförmig nach
dem Pfeiler zu sich verbreiternde Laibung ist auf den Pfeiler eine rote Säule mit grüner Basis, grünem
KÖLN, ST. GEREON: DEKAGON UND TAUFKAPELLE.
Querlappen endigender Streifen bis zum Saum der Dalmatika heruntergeht. Das bauschige, im Nacken
hochstehende Humerale war blau gefärbt, die niedrige zweigehörnte Mitra, von der Bänder in den Nacken
fallen, weiß mit eingestickten schwarzen Kreuzen und mit breiten Goldborten besetzt. Haupt- und
Barthaar sind üppig gelockt. In der Linken hält er ein gelbes weiß geschnittenes Buch vor der Brust,
mit der Rechten hält er etwas tiefer den Bischofsstab mit einfacher, durch einen Ring abgesetzter
gelber Krümme gegen die Schulter.
Die Haltung des Bischofs rechts ist der des linken entgegengesetzt. Seine Kleidung und deren Falten-
wurf sind die gleichen, nur ist die Kasel dunkler, braunrot gefärbt und hell gefüttert, grün.
Westapsis. Die Stirn des spitzen Apsisbogens ist mit gelben und roten ineinandergreifenden
Zähnen bemalt. Auf den rot eingefaßten Schrägen jederseits in blauem Felde eine rote Säule mit Basis,
Blattkapitäl und zwei Schaftringen in gelb. Über dieser, in Höhe der Kapitale der Rundstabsäulchen
beginnend, im Bogen eine grün-gelb-rot-blaue Blattranke mit fünf kreisrunden rotgerahmten blauen
Medaillons — eins im Scheitel, zwei am Anfang des Bogens, zwei dazwischen —, die Brustbilder von
fünf Frauengestalten mit Nimben enthalten.
Auf der Stirnseite der beiden Fensterpfeiler sind ebenfalls zwei gleiche Säulen mit zwei Schaftringen
gemalt. Die beiden Zwickel sind von außen nach innen mit rotem, gelbem, grünem — dieser breiter
als die anderen — rotem Streifen eingefaßt und blau grundiert. Sie enthalten zwei große, außen rot,
innen breiter grüngerahmte blaue Kreismedaillons mit den Brustbildern von zwei heiligen Bischöfen.
Die Laibungen der drei Fenster sind wieder mit je zwei Säulen mit zwei Schaftringen und im Bogen
darüber mit Ranken bemalt, im mittleren Fenster mit einer Blattranke, in den beiden Seitenfenstern
mit verschlungenen blauen und roten Bändern. Die schmale Laibung des über alle drei Fenster gehenden
Apsisbogens ist blau mit roten Rauten.
Nische der Westwand. Auf die beiden Seiten des Eckpilasters der Nordwestecke und auf
die Stirn des Füllkeils in der gegenüberliegenden Ecke sind auf blauem rotgefaßten Grunde rote Säulchen
mit gelben Basen und Kapitalen aufgemalt.
Auf der Westwand ist zwischen Vorhang und Kämpferleiste eine, im unteren Teile durch neuen Verputz
zerstörte Halbfigur einer Matrone auf blauem, gelb (innen) und rotgefaßtem Feld gemalt. Sie trägt
ein rotes Gewand, das zugleich als Kopftuch dient, und gelben Nimbus und hat den Kopf ein wenig
nach der rechten Schulter genommen.
Die Schräge und Laibung der spitzbogigen Nische darüber ist einfach blau gestrichen und rot bzw.
gelb gerändert. Der Grund der Nische war blau und mit einem grünen Streifen eingerahmt. Er wird
ganz ausgefüllt von der en face gegebenen Gestalt einer heiligen Königin. Die gekrönte Figur
steht mit abwärts gerichteten Füßen, welche schwarze Sandalen verhüllen, auf niedriger brauner Erd-
scholle, über die sich das Gefältel vom Saume des grünen Untergewandes legt. Über diesem trägt sie
ein bis zur halben Unterschenkelhöhe reichendes violettes Obergewand, das am Saum und an den eng-
anliegenden Ärmeln mit ehemals wohl vergoldeten Säumen besetzt ist. Auch der eckige Halsausschnitt
des Gewandes ist kragenartig mit einer solchen Borte verziert, die vor der Mitte der Brust in einem Streifen
sich fortsetzt, von dem um die Hüften links und rechts ein Streifen abzweigt, so daß der ganze Besatz
vor dem Oberkörper ein Kreuz bildet. Der Fortsatz des senkrechten Streifens unter dem Hüftenband
wird zum Teil verdeckt von dem roten, blau (oder grün?) gefütterten Mantel, der mit einem Pelzkragen
auf den Schultern aufliegt und mit der einen Hälfte unter dem linken Arm durch vorne über den Körper
gezogen ist, wo er mit einem Zipfel vom gebeugten Arm zusammen mit dem Zipfel der anderen den
Rücken bedeckenden Hälfte hochgenommen wird, so daß er treppenförmig das Obergewand von rechts
unten nach links oben verdeckt. Die rechte Hand ist mit der Innenfläche lehrend nach außen gekehrt,
im herabhängenden leicht gebeugten linken Arm hält die Figur ein Kreuzscepter. Auf den blonden
Locken sitzt eine dreizinkige Krone. Die doppelte Kontur des Oberkiefers scheint nicht zu einer Halsbinde
zu gehören, sondern eine zweimalige Vorzeichnung zu sein (Taf. XXXVI. — Fig. 394).
Westliche Nische der Nord wand: Über der mit dem Vorhang ausgemalten rund-
bogigen Nische ist die Blende, deren Rundbogen auf der Ostseite durch den Dekagonpfeiler beschnitten
wird, mit einer der Westnische der Südwand entsprechenden Arkatur bemalt. In die keilförmig nach
dem Pfeiler zu sich verbreiternde Laibung ist auf den Pfeiler eine rote Säule mit grüner Basis, grünem