NIDEGGEN: PFARRKIRCHE.
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Eine Gestalt rauft sich ersichtlich die Haare, die oberste links greift mit einer großartigen Bewegung
des Schmerzes mit der Linken nach dem zurückgeworfenen Kopf.
Die Innenlaibungen der beiden äußeren Fenster sind auf weißlichem Grunde mit je zwei großen weib-
lichen Heiligengestalten geschmückt, von denen jedesmal eine gekrönt ist, die andere barhäuptig und nur
mit einer Märtyrerpalme ausgezeichnet; die Gewandung ist weißlich, daneben grün und rot; die Farben
wechseln innerhalb der einzelnen Felder5. Es sind wohl die heiligen Frauen der Allerheiligenlitanei,
Agatha, Lucia, Agnes, Cäcilia, Katharina, Anastasia, nur zwei durch Schwert und Buch besonders hervor-
gehoben. Die seltene Darstellung des h. Abtes Wilhelm von Vercelli ist hier angebracht, weil der Heilige
der Namenspatron der Grafen von Jülich ist.
Die dargestellten ritterlichen Heiligen sind ebensowenig bezeichnet wie die übrigen, nur über dem
Äußeren rechts befindet sich der Rest einer Inschrift .... encius, wohl zu ergänzen als Florentius,
Fig. 448. Nideggen. Die klugen und törichten Jungfrauen.
danach müßte die mittlere Gestalt wohl Cassius sein und das äußere Paar zur Linken wäre als die Heiligen
Gereon, Gregorius oder Mauritius, Viktor oder andere Glieder der thebäischen Legion anzusprechen.
Die Heiligen selbst sind nicht weiter bezeichnet.
Zu dieser Malerei gehört auf der Rückseite des Triumphbogens auf dem schmalen, zwischen zwei
konzentrischen Kreisen sich bewegenden Feld noch die sehr merkwürdige Darstellung der klugen
und törichten Jungfrauen (Fig. 448). Der Fond ist hier wieder weißlich, der Rahmen durch braunrot
schmutzig gelbe Streifen gebildet. Auf der linken Seite steigen nach oben auf die fünf klugen Jungfrauen,
alle ihre Lampen in der üblichen Art aufrecht mit sichtlichem Stolz in den Händen tragend. Die törichten
Jungfrauen in den charakteristischen schlaffen, müden und gebrochenen Haltungen füllen die rechte
*> Im 1. Fenster links (nördlich) 1. weibliche Heilige in Im 2. Fenster rechts (südlich) 1. weibliche Heilige in
hellgrünem Gewand, rotem, über die r. Schulter geworfenem rötlichem Kleid, grünem, um beide Schultern geschlagenem
Mantel, langen, fließenden Locken, i. d. r. Hand Palme, i. d. Mantel, i. d. 1. Hand eine Palme, die r. erhoben. R. weibliche
1. Buch. R. weibliche Heilige mit Krone, in rotem Gewand, Heilige mit Krone, in hellgrünem Kleid, dunkelrotem Mantel
grünem, auf der Brust durch runde Spange geheftetemMantel, über die 1. Schulter; die L. hält unter dem Mantel ein Buch,
i. d. r. Hand unter dem Mantel ein Buch haltend. die R. gesenkt ein Schwert.
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Eine Gestalt rauft sich ersichtlich die Haare, die oberste links greift mit einer großartigen Bewegung
des Schmerzes mit der Linken nach dem zurückgeworfenen Kopf.
Die Innenlaibungen der beiden äußeren Fenster sind auf weißlichem Grunde mit je zwei großen weib-
lichen Heiligengestalten geschmückt, von denen jedesmal eine gekrönt ist, die andere barhäuptig und nur
mit einer Märtyrerpalme ausgezeichnet; die Gewandung ist weißlich, daneben grün und rot; die Farben
wechseln innerhalb der einzelnen Felder5. Es sind wohl die heiligen Frauen der Allerheiligenlitanei,
Agatha, Lucia, Agnes, Cäcilia, Katharina, Anastasia, nur zwei durch Schwert und Buch besonders hervor-
gehoben. Die seltene Darstellung des h. Abtes Wilhelm von Vercelli ist hier angebracht, weil der Heilige
der Namenspatron der Grafen von Jülich ist.
Die dargestellten ritterlichen Heiligen sind ebensowenig bezeichnet wie die übrigen, nur über dem
Äußeren rechts befindet sich der Rest einer Inschrift .... encius, wohl zu ergänzen als Florentius,
Fig. 448. Nideggen. Die klugen und törichten Jungfrauen.
danach müßte die mittlere Gestalt wohl Cassius sein und das äußere Paar zur Linken wäre als die Heiligen
Gereon, Gregorius oder Mauritius, Viktor oder andere Glieder der thebäischen Legion anzusprechen.
Die Heiligen selbst sind nicht weiter bezeichnet.
Zu dieser Malerei gehört auf der Rückseite des Triumphbogens auf dem schmalen, zwischen zwei
konzentrischen Kreisen sich bewegenden Feld noch die sehr merkwürdige Darstellung der klugen
und törichten Jungfrauen (Fig. 448). Der Fond ist hier wieder weißlich, der Rahmen durch braunrot
schmutzig gelbe Streifen gebildet. Auf der linken Seite steigen nach oben auf die fünf klugen Jungfrauen,
alle ihre Lampen in der üblichen Art aufrecht mit sichtlichem Stolz in den Händen tragend. Die törichten
Jungfrauen in den charakteristischen schlaffen, müden und gebrochenen Haltungen füllen die rechte
*> Im 1. Fenster links (nördlich) 1. weibliche Heilige in Im 2. Fenster rechts (südlich) 1. weibliche Heilige in
hellgrünem Gewand, rotem, über die r. Schulter geworfenem rötlichem Kleid, grünem, um beide Schultern geschlagenem
Mantel, langen, fließenden Locken, i. d. r. Hand Palme, i. d. Mantel, i. d. 1. Hand eine Palme, die r. erhoben. R. weibliche
1. Buch. R. weibliche Heilige mit Krone, in rotem Gewand, Heilige mit Krone, in hellgrünem Kleid, dunkelrotem Mantel
grünem, auf der Brust durch runde Spange geheftetemMantel, über die 1. Schulter; die L. hält unter dem Mantel ein Buch,
i. d. r. Hand unter dem Mantel ein Buch haltend. die R. gesenkt ein Schwert.