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NIDEGGEN: PFARRKIRCHE.
Seite des Bogens, sie haben die leeren Lampen gesenkt. Die Figuren tragen lang anliegende, um die
Hüften eng gegürtete, die Füße zumeist deckende Gewänder und darüber lange, lose, über die Schultern
hängende Mäntel; die Töne sind Schwarz, Grau, Weißlich, Weißlich-Blau, schmutzig gelber Ocker, Hellrot
und Dunkelrotbraun. Die Haare sind zumeist in hellem schmutzigem Gelb gehalten. Noch stärker als
bei den Figuren in der Koncha macht sich hier schon der gotische Duktus bemerklich. Die äußere aufrechte
Jungfrau zur Rechten würde man nach der ausgebogenen Hüfte wohl ein Menschenalter später anzusetzen
geneigt sein, trotzdem zeigt sie ersichtlich die gleiche Behandlung wie die begleitenden Gestalten auf
dem Bilde des Heiligen Wilhelm gegenüber, nur um weniges reicher entwickelt. Dieses ganze Gemälde
des romanischen Barock mit seinem kraftvollen und zugleich wilden Temperament ist eben gleichzeitig
auch schon von gotischen Formanschauungen durchsetzt; es zeigt das letzte Ausklingen dieser erregten
romanischen Monumentalkunst; mit ihm endet darum auch unsere Darstellung.
NIDEGGEN: PFARRKIRCHE.
Seite des Bogens, sie haben die leeren Lampen gesenkt. Die Figuren tragen lang anliegende, um die
Hüften eng gegürtete, die Füße zumeist deckende Gewänder und darüber lange, lose, über die Schultern
hängende Mäntel; die Töne sind Schwarz, Grau, Weißlich, Weißlich-Blau, schmutzig gelber Ocker, Hellrot
und Dunkelrotbraun. Die Haare sind zumeist in hellem schmutzigem Gelb gehalten. Noch stärker als
bei den Figuren in der Koncha macht sich hier schon der gotische Duktus bemerklich. Die äußere aufrechte
Jungfrau zur Rechten würde man nach der ausgebogenen Hüfte wohl ein Menschenalter später anzusetzen
geneigt sein, trotzdem zeigt sie ersichtlich die gleiche Behandlung wie die begleitenden Gestalten auf
dem Bilde des Heiligen Wilhelm gegenüber, nur um weniges reicher entwickelt. Dieses ganze Gemälde
des romanischen Barock mit seinem kraftvollen und zugleich wilden Temperament ist eben gleichzeitig
auch schon von gotischen Formanschauungen durchsetzt; es zeigt das letzte Ausklingen dieser erregten
romanischen Monumentalkunst; mit ihm endet darum auch unsere Darstellung.