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Clemen, Paul
Die romanische Monumentalmalerei in den Rheinlanden — Düsseldorf, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.22845#0849
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DIE RHEINISCHE MONUMENTALMALEREI.

815

Erbauung des neuen gotischen Hauptchores herausgenommen worden. Dieser Chor ist in den letzten
Jahrzehnten des 13. Jh. entstanden (um 1287)157. Die Malereien müßten also in jedem Fall früher sein.
Es liegt nahe anzunehmen, daß sie nicht allzu lange vor diesem Termin entstanden sind: gerade das
würde die ungewöhnliche Schonung erklären.

Fig. 546. Niedermendig. Wandmalerei in der Pfarrkirche.

Der Charakter ist die Altersform des eckig gebrochenen Stiles (Fig. 544). Merkwürdig große Motive der
gebauschten Gewänder mit den bezeichnenden scharfen Brüchen. Aber darunter sitzen Gestalten mit go-
tisierenden Lockenköpfen (die Köpfe sind leider sämtlich durch die Übermalung etwas verändert), feine,
dünne Handgelenke, eine schon ziemlich gezierte Art des Fassens und im Gegensatz dazu die merk-

157 Das Datum 1287 wird öfters genannt, so bei Mohr, Kirchen von Köln S. 76 — aber ohne Quelle. Die Zeit-
ansetzung scheint aber zu stimmen.
 
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