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DIE RHEINISCHE MONUMENTALMALEREI.

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lang ausgesponnene Darstellung hinein — sie bleibt dem Bande der gotischen Wandmalereien vorbehalten.
Nichts gibt einen greifbareren und überzeugenderen Beweis für die Stärke des Kunstwollens, das sich in
der spätromanischen Monumentalmalerei offenbart, als daß es auch nach dem Ablaufen der großen spät-
romanischen Stilwelle in der Sprache der dreidimensionalen Künste, der Architektur und der Plastik,
sich noch durch fast ein halbes Jahrhundert lebendig erhält, und daß zuletzt, nachdem der Geist ausge-
blasen, selbst seine hohle Schale noch eine Spanne Zeit hindurch die Fassung für den jungen Wein der
Gotik abgibt, während sonst alle Äußerungen der gestaltenden Kunst schon dem neuen und unduldsamen
Formenwillen dieser Gotik Untertan erscheinen.

Fig. 547. Darstellung eines Malers aus Cod. lat. 507 der Wiener Hofbibliothek.

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