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trier: dom.
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Forts. Seite 623.
wässerten Stile der Kopien schließen darf, handelt es sich hier um spätestromanische Malereien nach der
Mitte des 13. Jh., aus einer Entwicklung, die, wie Boppard und Limburg, den Stil der eckig gebrochenen
Faltenmassen nie angenommen hat. Heute sind die Malereien, zumal nach der Erhöhung der Chorschranken
im J. 1911, fast ganz erloschen und zerstört. Der gelehrte Trierer Domkapitular hatte in den Gemälden
Szenen aus dem Martyrium des h. Cyprian gesucht, aber die Deutung versagte hier in den meisten Szenen.
Demgegenüber
hat Ildefonds
Herwegen auf
die Vita des h.
Lambertus,des
bekannten Bi-
schofs undMär-
tyrers von Lüt-
tich, hingewie-
sen und es
glaubhaft ge-
macht, daß
hier eine, wenn
auch lücken-
hafte Darstel-
lung aus der
Vita des Lam-
bertus gegeben
sei21. Daß in
Trier die Le-
gende des im
benachbar-
ten Lütticher
Sprengel so
hoch verehr-
ten Heiligen
zur Darstel-
lung kam,
konnte nicht
befremden22.
Liegeois XXX, p.
149. Die vita me-
trica publ. von J.
Demarteau, Vie
de S. Lambert
ecrite en vers par
Hucbald de Saint-
Amand: Bull, de
l'inst. archeol.
Liegeois XIII, p.
396, und von P. v.
10
Fig. 433. Trier, Dom. Qemäldefries an den Chorschranken der Westapsis.
21 Ildefons Herwegen, Der Gemäldefries an der West- Winterfeld i. d. Mon. Germ. Poet. lat. IV, p. 141. —
apsis des Domes zu Trier: Zs. f. christliche Kunst XXV, 1912, — Sechs weitere Viten von Bischof Stephan von Lüttich,
S. 354, Taf. X. den Canonicis Anseimus, Godescalcus, Nicolaus von Lüttich,
22 Vita S. Lamberti: Mabillon, Acta SS. ord. Bened. III, von Aegidius Aureaevallensis, von Sigebertus Gemblacensis
I, p. 69. — Acta SS. Sep. V., p. 574. — Acta SS. Belgii VI, aufgeführt mit der ganzen Lit. i. d. Bibliotheca hagio-
p. 130. Die älteste Vita bei J. Demarteau, S. Theodard et graphica latina Bolland. II, p. 699; Supplem. p. 185. Hier-
S. Lambert, Vies anciennes, Publ. de la soc. des bibliophiles zu L. van der Essen, Etüde critique et litteraire sur les
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Forts. Seite 623.
wässerten Stile der Kopien schließen darf, handelt es sich hier um spätestromanische Malereien nach der
Mitte des 13. Jh., aus einer Entwicklung, die, wie Boppard und Limburg, den Stil der eckig gebrochenen
Faltenmassen nie angenommen hat. Heute sind die Malereien, zumal nach der Erhöhung der Chorschranken
im J. 1911, fast ganz erloschen und zerstört. Der gelehrte Trierer Domkapitular hatte in den Gemälden
Szenen aus dem Martyrium des h. Cyprian gesucht, aber die Deutung versagte hier in den meisten Szenen.
Demgegenüber
hat Ildefonds
Herwegen auf
die Vita des h.
Lambertus,des
bekannten Bi-
schofs undMär-
tyrers von Lüt-
tich, hingewie-
sen und es
glaubhaft ge-
macht, daß
hier eine, wenn
auch lücken-
hafte Darstel-
lung aus der
Vita des Lam-
bertus gegeben
sei21. Daß in
Trier die Le-
gende des im
benachbar-
ten Lütticher
Sprengel so
hoch verehr-
ten Heiligen
zur Darstel-
lung kam,
konnte nicht
befremden22.
Liegeois XXX, p.
149. Die vita me-
trica publ. von J.
Demarteau, Vie
de S. Lambert
ecrite en vers par
Hucbald de Saint-
Amand: Bull, de
l'inst. archeol.
Liegeois XIII, p.
396, und von P. v.
10
Fig. 433. Trier, Dom. Qemäldefries an den Chorschranken der Westapsis.
21 Ildefons Herwegen, Der Gemäldefries an der West- Winterfeld i. d. Mon. Germ. Poet. lat. IV, p. 141. —
apsis des Domes zu Trier: Zs. f. christliche Kunst XXV, 1912, — Sechs weitere Viten von Bischof Stephan von Lüttich,
S. 354, Taf. X. den Canonicis Anseimus, Godescalcus, Nicolaus von Lüttich,
22 Vita S. Lamberti: Mabillon, Acta SS. ord. Bened. III, von Aegidius Aureaevallensis, von Sigebertus Gemblacensis
I, p. 69. — Acta SS. Sep. V., p. 574. — Acta SS. Belgii VI, aufgeführt mit der ganzen Lit. i. d. Bibliotheca hagio-
p. 130. Die älteste Vita bei J. Demarteau, S. Theodard et graphica latina Bolland. II, p. 699; Supplem. p. 185. Hier-
S. Lambert, Vies anciennes, Publ. de la soc. des bibliophiles zu L. van der Essen, Etüde critique et litteraire sur les