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XXII. Der römische Grenz wall

seine Richtung weist westwärts verlängert auf den Schindkopf, zwischen
Langenschwalbach und Kemel, als Richtpunkt.
■ (12) Vom Zugmantel 3150 x entfernt liegt 22x südlich des Weges
(des Pfahlgrabens) ein 1,50 m hoher Turmhügel, der durchgraben worden,
da man ihn wahrscheinlich für einen Grabhügel hielt. Die Gegend heisst
Am Pohl, weiter nördlich aber An der Feuerbuche, einem alten hohlen,
jetzt zusammengebrochenen Baum.
100 x westlich von dem Turmhügel durchzog ein von Strinz-Margarethä
nach Wehen führender Weg den Pfahlgraben. Er durchbricht aber 300x
südlich des Hohen Wegs einen mit diesem scheinbar parallelen Endrand,
den man, da er sich noch weit verfolgen lässt, auch wohl für den Pfahl-
graben ansprechen möchte, da er 40x südlich des Hohen Weges ebenso
vom Ritterweg und zwar mit dem Profil (13) + 0|1,20| + 11 3 | +0,30 ge-
kreuzt wird, aber allmählich vermindert sich sein Profil zu (14) + 010,60
-—0,30 | 3 | — 0,30 | 0,60 | + 0 und wird in der feuchten Thalmulde Jägerwiese
unsichtbar. Ob er dem Pfahlgraben, ob einem alten Weg oder einer ehe-
maligen Ackergrenze angehört, bleibt zweifelhaft.
400x südlich der Jägerwiese liegen im Wingsbacher Gemeindewald
Strüttchen drei Grabhügel, von welchen einer in den vierziger Jahren von
einem Jagdpächter aus Eltville durchgraben und einer „Urne voll fetter
Asche“ beraubt wurde.
Die Jägerwiese, welche sich nach dem 900 x nordwestlich gelegenen
Hof Georgenthal ab wässert, zeigt eine von Erhöhungen und Vertiefungen
beunruhigte Oberfläche, welche es wahrscheinlich macht, dass hier etwa für
den Bau der Strasse Steine entnommen worden sind, welche einem kleinen,
□ (15) hier passend gelegenen Castell angehört haben würden. Dies
Castell, an einem von der Wingsbach (Aar) zur Aubach (Aar) führenden Pass,
unfern einer Quelle gelegen, würde wie ähnlich gelegene Passsperren, Loch-
mühle, Heidenstock, Alte Jagdhaus, etwra 15 ä 25 oder 20 ä 30 m Grösse
gehabt haben.
Zwei eigene Namen führende Wege Bäcker- und Ritter weg laufen
hier in den Hohen Weg.
Uns bleibt nichts übrig, als ihm zu folgen und ihn um so zuversicht-
licher als den Pfahlgraben anzusehen, als er fortwährend auch die Bann-
grenze zwischen den südlich und nördlich gelegenen Dörfern ist, und wir
den Pfahlgraben stets als Grenze finden.
Erst an den „Hohen Hölzern“, 1100x von der Jägerwiese, scheint sich
der Pfahlgraben vom Hohen Weg auf dessen Nordseite abzuzweigen und
137x nördlich desselben den von Wingsbach nach Steckenroth führenden
Pfad als Graben zu kreuzen, dann mit 1700x vom Jägerwieschen und mit
240x Abstand vom Hohen Weg die Eisenstrasse zu überschreiten. Ist
 
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