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Conze, Alexander
Melische Thongefässe — Leipzig, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.751#0004
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V

' on den drei bemalten Thongefössen, w ^IcKe ich hiermit veröffentliche, befanden sieh im Sommer 1860.
zwei in einem Zimmer des königlichen Schlosses zu Athen, wo mich Herr Münzkonservator Postolakkas auf
sie aufmerksam machte, und das dritte im Ministerialgebäude daselbst in der Sehreibstube des Herrn i
Konservators der Alterthümer Pittakis. ' Alle drei sind nach übereinstimmender Aussage des Herrn Pittakis
und eines königlichen Bediensteten Herrn Holzmann auf der Insel Melos gefunden. Die hier gegebenen
Abbildungen sind nach Zeichnung und Dnrchzeichnungen, welche ich von den zwei Gelassen im Schlosse
selbst nahm, und nach solchen, welche von dem dritten nachher Herr Dr. Wachsmuth für mich anfertigen
liess, gearbeitet und wurde die Ausführung der Farbeplatten noch durch Herrn Gcheimerath Gerhards Güte
erleichtert, indem mir derselbe ein in seinem Besitze befindliches Gefässbruchstück von ganz gleicher Art :
als Muster für den Lithographen zur Verfügung stellte. Ich bezeichne in der Folge die beiden im Schlosse
befindlichen Gefassc mit A und B, das dritte mit C, worauf dann das Gcrhardsche Fragment als J) folgt. ■
A ist offenbar erst nach der Auffindung ganz mit einem Firniss überzogen und seitdem in seinem obern
Theile in mehre Stücke zerbrochen, Ji und C sind bis auf geringere Verletzungen ihrer bemalten Oberfläche
unversehrt. Alle drei sind von gleicher Form und ziemlich gleicher Grösse, so dass es, um von der letzteren.»
eine Vorstellung zu gehen, genügt, die genauen Maasse des einen (B) mitzutheilen: Höhe 0,92, grossester
äusserer Umfang des Bauches 1,(55, Durchmesser der Mündung im Lichten 0,40, innere Tiefe 0,75 franzö-
sische Meter. Die Abbildungen sind folgendermaassten vertheilt:

Titervrgnette.

Gesammtansicht von C. (Das Ornann zwische- den auf der Rückseite sich wiederholenden'.zwei
Pferden auf Tafel I, 2.)

Vignette über dem Texte.

Erhaltener üeberrest der Malerei auf dem Bauche von D, offenbar mit der Hauptdarstellung auf A
sehr übereinstimmend. Grösse des Originals. Verkleinert bereits in Gerhards archaeologischer Zeitung XII,
1854, Taf. LXII, 3 zugleich (Taf. LXI) mit der auf dem Halse von D gemalten geflügelten und einen Löwct:-
haltenden Artemis, letzterer in Grösse und annähernd in den Farben des Originals, herausgegeben.

Vignette unter dem Texte.

Vase aus Thera von L. Ross mitgebracht, jetzt im Antikenkabinet des Prindsenspalais zu Kopenhagen.
0,74 fr. M. hoch, 0,45 im weitesten Diu'chmesser. Von sehr grobem hellgelben Thon mit brauner Bemalung;
nur die Streifen gehen rings um das Gefsiss herum, die übrigen Ornamente reichen am Halse nur bis zur
Mitte an jeder Seite, am Bauche nicht einmal so weit, sondern, wie die Abbildung zeigt, nur bis an die
Henkelansätze, (Nach einer von Herrn Dr. Michaelis mir mitgetheilten Skizze und Beschreibung. Scherbe
eines ganz gleichartigen grossen Gefasses bei Seroux d'Agincourt recueil de fragmens de seulpture antique
ien terre euite pl. XXIII, n. VII.)

Vignette unter den Anmerkungen.

Ornament auf der Rückseite von B.

Tafel I.

1. Gesammtansicht von B. Am Fusse sind von vier der Länge nach von oben nach unten gerichteten
ganz durch den Thon gehend eingeschnittenen löchern zwei zu sehen. Auf der Rückseite sind zwei
symmetrisch gegen einander gestellte Pferde mit einem Ornament in der Mitte zwischen beiden gemalt.
Das Schema dieses Ornamentes zeigt die Vignette unter den Anmerkungen. —

2. Das schon oben (s. Titelvignctte) bezeichnete Ornament von C. Grösse des Originals.

3. Menschlicher Kopf am Fusse von A zwischen zweien der eben (unter 1) beschriebenen Löcher
befindlich.

4. Ornament am Halse von B. Grösse des Originals.

5. Ornament am Bauche oben über den Henkeln von B. Grösse des Originals, Auf der Rückseite
des Gefässes tritt an seine Stelle ein Mäander.

Tafel IL

H " Darstellung auf dem Bauche von B. Grösse des Originals,
heiten des Ornaments das. 4 und 5.)

(Gcsai

ntansicht Tafel I, 1; Einzel-
 
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