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Conze, Alexander [Editor]
Die attischen Grabreliefs (Band II, Text) — Berlin, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.756#0137
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V. MÄNNER ZU PFERDE 1-160—1162. — V. LIEGENDE MÄNNER 1163.

257

ies
S. 76, Anm. 1. Michaelis, Ancient marbles in Great Bnmtn ^^
S. 234, n. 53. A. H. Smith, A Catalogue qf antiquities in the PRveifelhafter.
collection qf the Earl of Yarborough. London 1897. S. 22,
n. 53. CIGr I, 580 = Kumanudis 206. CIA II, 1821. Bei-
stehend abgebildet.

Mann darstellt, ist die Zagehörig-

15 der englischen Ausgabe). Stephani, ausruhender HesaUes

Michaelis, Ancient marbles in Great Brmmi Lieft zu einem Grabrelief noch

Weifser Marmor. — Die Platte scheint nur unten abge-
brochen, wo der Unterteil des Pferdes fehlt. — Ein Reiter im
Helm und im Chiton sprengt nach 1. hin, mit der 1. Hand
den plastisch nicht dargestellten Zügel haltend, die r. Hand
hinter dem Kopfe des Pferdes gehoben. — Die Inschrift steht
am oberen Rande der Platte, von Visconti, Böckh, Kumanudis
und Köhler vermutungsweise ergänzt: E]sv[o]xX7jc IPAuap . .
'AXa>7cexp)dev. Wie Stephani betont, ist es nicht zu entscheiden,
ob das Bruchstück von einem Grabsteine oder etwa von einem
Anathem herrührt.

[Bei einem andern beistehend abgebildeten Relieffragmente
aus Athen in Brocklesby-Park, das einen nach r. hin reitenden

E. Q. Visconti,
Museo Worsleyano Tat VIII, 3.
S. 31 (I, 19. S. 39 der englischen
Ausgabe). Michaelis, Ancient
marbles in Great Britain S. 234
n. 42. A. H. Smith, catalogue
Yarborough S. 20, n. 42

Nach einer genauen Unter-
suchung des Originals durch Pe- :
tersen schliefsen wir das Reiter-
relief Barracco als allem An^

scheine nach nicht attisch aus. Barracco-Helbig, Collection
Barracco Taf. LILyMatz-Duhn III, S. 131, n. 3727. ^-J ,

Ferner ist hier des wunderlichen Bildes eines Elephanten-
reiters unter den athenischen Reliefs bei Caylus, Recueil VI,
Taf, L, n. 2 zu gedenken, das Caylus für ein Grabrelief
halten möchte. Caylus gibt es als von Fourmont überliefert.
Alle Fourmont'schen Grabreliefs bei Caylus habe ich in den
Fourmont'schen Zeichnungen in Paris gefunden, nur dieses eine
nicht. Es wird danach einstweilen als apokryph gelten müssen.

Andere der Darstellung namentlich auf 1161 ähnliche
Reiterreliefs, die aber der queroblongen Form der Platte nach
oder auch wegen des Hinzutretens adorierender Personen
nicht schlechthin als Grabreliefs anzusehen sind, wie z. B.
ein Relief im Garten Giusti in Verona (Dütschke, Antike
Bildwerke in Oberitalien IV, n. 624) oder ein Pariser Relief
(Heydemann, Pariser Antiken S. 27, n. 50), werden hier nicht
aufgenommen, sondern bleiben einer besonderen Zusammen-
stellung vorbehalten.]

V. LIEGENDE MÄNNER/

1163. Stele des Gelon und Kallistratos.
Taf. CCLI.

Nationalmuseum. — Gefunden im Piräus. Dann an
der Hadriansstoa. — 'Esprjji. äpycaok 1839, n. 305 (Pittakis).
Rangabe', Antiquite's helleniques II, n. 1695. Pervanoglu, Grab-
steine S. 44, n. 42. Heydemann 63. Sybel 168. Milchhöfer,
Museen Athens S. i6b, n. 8. Holländer, De anaglyphis sepul-
cralibus graecis S. 16. Friederichs-Wolters 1055. Kavvadias
971. Kumanudis 2710. CIA II, 3565. Loch, De titulis graecis
sepulcralibus S. 56, Anm. 2.

Pentelischer Marmor. — H. 0,30. Br. 0,44. — Unten quer
durch abgebrochen ist nur der obere Teil der Stele erhalten. —
Er endet in eine sehr flach giebelförmige, mit Akroterien be-
setzte Krönung, welche mit einem nur nach vorn ausladenden
Kyma über die Vorderfläche des Schaftes vorspringt. Auf

dieser war inmitten in Flachrelief eine Vase dargestellt, von
der nur der durch das Kyma hindurch bis unter die giebel-
förmige Krönung reichende Hals und r. von ihm der für
weitere Ausführung in Malerei bestimmte Umriss eines Hen-
kels erhalten sind. Jederseits von der Vase ist im Felde eine
Figur dargestellt, in ganz flachem Relief, fast nur in Umriss-
zeichnung, die auch auf Ausführung in Malerei deutet. L. ist
ein bärtiger Mann (Gelon) im Mantel gelagert, den 1. Arm auf
Kissen gestützt, in der r. Hand eine Schale vorstreckend. Er
liegt, wie alle derartigen Figuren der sogenannten Totenmahl-
reliefs, nach 1. gewandt. R. steht, auch nach I. gewandt, ein
bärtiger Mann (Kallistratos), mit dem in den Mantel gewickel-
ten 1. Arme wie auf einen Stock gestützt, die r. Hand mit
einer Geberde tiefer Trauer an die Stirn gelegt. — Über dem
Liegenden die Inschrift: Vi'kiov, über dem Stehenden: KalXi.-

Wolters hält für möglich, dass 1. vom Vasenhalse ur-

*) Hier sind nur diejenigen Darstellungen der beim Mahle gelagerten Männer aufgenommen, welche durch Aufstellung auf
dem Grabe, durch die hochoblonge Form der Stele oder durch Inschrift unzweideutig als Grabmäler gekennzeichnet sind. Vergl.
Brückner, Ornament und Form, S. 83 f. . Nicht aufgenommen sind, obwohl vor dem Dipylon, also in einer Gräbergegend gefunden,
das Relief Sybel 327, das Bruchstück Sybel 3203 und noch drei nur in unserm Apparat befindliche Bruchstücke, ebensowenig ver-
schiedene, mehr oder weniger sicher bezeugt in der Nekropole nördlich vom Piräus gefundene, aber nicht unzweideutig gekenn-
zeichnete Exemplare.
 
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