Ant. Creutzer Vorm. M. Lempertz [Editor]: Aachener Kunstauktion: Katalog der Sammlung des † Oberstabsarztes Dr. Dickschen Geldern: ehem. im Besitz des † Herrn Gerh. Vollrath - Crefeld ; Gemälde alter und neuer Meister, Kupferstiche, Aquarelle sowie Antiquitäten aller Art wie Arbeiten in Stein, Fayence, Glas ... ; Versteigerung zu Aachen 5. und 6. Dezember 1912 (Aachen, Nr. 42.1912)

je eine fast vollrund geschnittene, vorspringende Porträtbüste der Reformatoren
Zwingli und Calvin, umgeben von verschlungenem Rankenwerk, welches aus gro-
tesken Tierköpfen wächst, zieren. Die Schlagleisten mit vorgelagerten Säulchen
mit Akanthusblattdekor. Die Kappe mit überfallendem Gesims u. Blattwerkverzierung,
darunter ein reicher Rankenfries und in zwei von Teufelsgestalten gehaltenen
Kränzen die vorspringenden Porträtbüsten Melanchtons und Ulrich von Huttens.
Die Eisenbeschläge sind erneuert. (Ein Originalbeschlag liegt bei).

Höhe 159, JJreite 145, Tiefe 4! cm. Siehe Abbildg. Tafel 16.

985 Renaissance Stollenschrank. 16. Jahrh. Eichenholz, reich geschnitzt. Auf
platten Kugelfüßen das offene Unterteil mit vier Stollen in Form von Säulen mit
Palmettendekor und hübschen Capitälen. Die Füllungen der beiden nebeneinander
liegenden Schiebladen mit reichem Rankenwerk und Tiermotiven. Der Schrank
zeigt oben in der Mitte eine Füllung mit aufsteigendem Rankenwerk und Meister-
marke HV und Kreuz. Zu beiden Seiten je eine Tür, deren Füllungen in der
Mitte in rundem Kranz einen fast vollrunden Männer- und Frauenkopf, umgeben
von reichem Rankenwerk mit phantastischen Tierköpfen, zeigen. Die Kappe ist
überfallend und profiliert. Eisenbeschlag ergänzt.

Höhe 154, Breite 14!, Tiefe 58 cm. Siehe Abbildung Tafel 16.

986 Renaissance-Kredenzschrank. Holland, 17. Jahrh. Eichenholz, reich geschnitzt
und mit Intarsienarbeit. Der Sockel ruht vorne auf drei plattgedrückten Kugel-
füßen und ist mit Einlege- und Schnitzarbeit verziert. Die Füllungen der beiden
Türen mit profilierten Leisten und tiefgeschnitzten Maskarons. Auf den Schlag-
leisten stark ausgeschweifte Säulen, auf welchen als Träger der Kapitäle Karyatiden
ruhen. Die stark überfallende Kappe, eine breite Schieblade enthaltend, zeigt
drei Löwenköpfe mit Messingringen und reiches Schnitzwerk.

Höhe 128, Breite 167, Tiefe 68 cm. Siehe Abbildung Tafel 17.

987 Hoher Renaissance-Buffetschrank. 17. Jahrh. Eichenholz, geschnitzt. Auf
vier plattgedrückten Kugelfüßen ruht der zwei nebeneinanderliegende Schiebladen
enthaltende Sockel. Das Unterteil sowie der Ueberbau werden je durch zwei
Türen verschlossen. Die hohe Kappe mit profiliertem, überfallenden Gesims.
Die Füllungen der Türen zeigen gleich den Schlagleisten eingelegte, schwarz-
polierte Platten mit profilierten Leisten. An den Schlagleisten des Ueberbaus und
der Kappe sind außerdem noch je drei fast vollrunde, stark vortretende Männer-
und Frauenköpfe angebracht.

Höhe 206, Breite 156, Tiefe 71 cm. Siehe Abbildung Tafel 18.

988 Große Sitztruhe. 16. Jahrh. Eichenholz. Mit reich verzierter Schloßplatte.
Die Vorderfront ist in vier Felder eingeteilt, deren Füllungen reich geschnittenes
Faltenwerk aufweisen. In der Mitte unter der Schloßplatte eine kleine Füllung
mit Ornamenten, Tiermasken und einem Putten, welcher ein Schild mit der
Jahreszahl 1561 hält. Höhe 59, Länge 178, Breite 60 cm.

989 Gothischer Tisch. Eichenholz, geschnitzt. Die breiten Schrägen oben und
unten zur Kufe auslaufend und mit reich geschnitzter Füllung.

Höhe 75, Länge 115, Breite 65 cm.

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