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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 1) — Leipzig, Darmstadt, 1810

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https://doi.org/10.11588/diglit.5567#0026
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2

Leben* als der ursprüngliche Zustand des
Menschengeschlechts gedacht werden müsse,
und mithin die nachherigen Denkarten sämmt-
lich nur aus einer allmähligen Verdunkelung
erklärbar seyen , darüber enthalten wir uns
hier aller Untersuchung. "Wir haben eine
hülflosere Lage unseres Geschlechts und eine
Periode zu beschreiben , welche von jener
Herrschaft des Geistigen in Gedanke und
Ausdruck ferne abliegt. Von dem geringen,
ärmlichen Anfang religiöser Erkenntnifs un-
ter den Griechen , die uns hier zunächst be-
schäftigen , gibt uns die Geschichte eine in-
haltsreiche, bestimmte Nachricht:

i

§. 2,

„Es opferten aber die Pelasger , wie
ich zu Dodona vernommen, anfänglich un-
ter Gebeten den Göttern alles Mögliche. Je-
doch legten sie Keinem derselben einen Bei-
namen oder Namen bei , dieweil sie noch
niemals dergleichen gehört hatten. Götter
benannten sie sie, und deshalb, weil sie al-
le Dinge in Wohlordnung gesetzet , und
Alles in Eintheilung gebracht. Später, nach
Ablauf geraumer Zeit, erfuhren sie der übri-
gen Götter Namen , und viel später noch
den des Dionysos , den man aus Ägypten
hereingebracht. Darauf befragten sie sich,
dieser Namen wegen zu Dodona; denn die-
ses Orakel wird für das älteste in Hellas ge-
halten , und war dazumalen das einzige«
Da die Pelasger nun in Dodona anfragten,
 
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