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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Editor]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 1) — Leipzig, Darmstadt, 1810

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https://doi.org/10.11588/diglit.5567#0084
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6o

fol gen die verschiedenen Bemühungen hülf-
loser Völker, welche, entweder in weichen
Massen abbildend, oder in härtere Stoffe ein-
grabend , mit sklavischer Treue das Körperli-
che körperlich darzustellen versuchen. Hier-
an schliefsen sich die zwar immer noch leibli-
chen , jedoch schon abgekürzten Bilder, da
tausend Ursachen frühzeitig Kürze gebie-
ten (93). Jene Versuche werden zugleich
als Vorstufen der Buchstabenschrift betrach-
tet, indem man z. B. annimmt, dafs aus je-
ner Kyriologie die Schrift der Chinesen sich
unmittelbar herleiten lasse , welche von
sechs Grundzügen ausgehend, durch mannig-
faltige Combinationen bis zu einer Anzahl
von 80,000 Charakteren angewachsen ist.
Auf diesem Punkt theilt sicli der Weg, und
so wie hier mit dem ersten Versuche Töne
zu mahlen sich Wort - Sylben - und endlich
Buchstabenschrift erzeuge, so werde dort das
Unsichtbare und Unkörperliche allmahhg als
ein Körperliches dem Auge des Geistes dar-

(q3) Clemens von Alexandria (Strom. V. p.6.57.)
nennt die abgekürzte andeutende Abbildun-
gen Kv(>io).o)'xii£vx. , die vollständig ausführen-
de ganz getreu darstellende hingegen Hv^iolo-
■ yixa. Die naiven Vorstellungen auf alten grie-
chischen Münzen erinnern oft an jene, z. B.
das Platanusblatt auf den Peloponnesischen bei
Pellerin T. I. PI. XVI., welches ein blos ky-
riologisch.es Bild ist. Der Kreis für die Son-
ne und ähnliche Abkürzungen sind Beispiele
yon, den letzteren.
 
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