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DRITTES OAPITEL.

Jan van Eyck.

Unzertrennlich mit Jan van Eyck erscheint Philipp der
Gute, Herzog von Burgund und Graf von Elandern, als sein
Dienstherr und vornehmster Gönner verknüpft. Philipp
der Gute war keine ideale, hohe Gestalt. Die Ermordung
seines Vaters durch den Bruder seiner Gemahlin Michelle
warf einen Schatten auf sein Leben, weckte wilde Leiden-
schaften und verwickelte ihn tief in die französischen Kämpfe.
Auch der stetige Wechsel des Aufenthaltes, hervorgerufen
durch die zerstreute Lage der Provinzen seiner Herrschaft,
blieb nicht ohne Einfluss auf seinen Charakter und seine
Sitten. Das lockere Leben, das Behagen an sinnlichen
Genüssen wurden dadurch nicht wenig gefördert.1 Beinahe
ohne Unterbrechung im Sattel, immerwährend von Stadt
zu Stadt wandernd war Philipp zumeist auf die Gesellschaft
seines Gefolges und seiner zahlreichen Maitressen angewiesen.
Ein Freund von Trinkgelagen war er in der Wahl seiner
Gesellschaften, vorausgesetzt dass sie lustig waren, nicht
spröde. Der Vorwurf wurde ihm schon von Zeitgenossen nicht
erspart, dass er den Umgang mit Dienern jenem mit Herren

' Esloffe. de Chastelain beiBuchon de la cliair; estait clurement lubriquc
Collect de documents etc. vol. 41. et fraisle en cet endroit."
V- 28: „Avait en lui aussi le vice
 
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