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APOKRYPHE BILDER. 127

mittelbar nachdem er das treffliche Portrait seiner Frau
geschaffen hatte, ein so schlechtes Bild aus seiner Werk-
stätte hervorgehen liess? Trotz der Unterschrift, ja wegen
derselben muss die Aechtheit des Brügger Christuskopfes
geleugnet werden.

München

Was die Münchner Bilder, die auf den Namen Jan Anbetung

der Könige.

van Eycks gehen, betrifft, so gehören der h. Lucas und
die Anbetung der drei Könige mit der Verkündigung und
Darstellung im Tempel als Flügelbilder zu den besseren
Werken des Van der Weyden.1 Die andere Anbetung der
Könige2 muss viel tiefer gestellt werden und rührt von
einem Nachahmer der altflandrischen Meister her, welcher
in der ersten Hälfte des sechszehnten Jahrhunderts' lebte
und malte.

Derselben Zeit gehört die Madonna in der Barbara-casteHmovo
capelle im Castel nuovo zu Neapel an, welche bald für ein
Werk Jan's, bald für ein Werk DoDzelli's ausgegeben wird
und die Portraits von Alphons von Arragonien und dessen
Sohne enthalten soll.3

Die Madonna mit dem h. Joachim und der h. Anna Madonna.
welche dem Christkinde eine Birne reicht, in Dresden dürfte
auf einen Schüler Jan van Eycks zurückzuführen sein,-1 da-
gegen muss das Portrait des Cardinais von Bourbon in der Nüruuerg
Moritzcapelle zu Nürnberg aus chronologischen Gründen Straft1"'

i München, Pinakotek, Cab. III. Anklängen an Rafael, Leonardo und

Nr. 42 und 35—37. Siehe unter Roger Niederländer erweist sich als sehr

van der "Weiden. schwaches Product.

2 Mimchen, Pinakothek. Saal. I. •' Dresden, Galerie. Nr. 1714. Holz.

Nr. 45. Holz, halblebensgrosse 0.65 h. — 0.48 br. Das Monogramm

Figuren: 3' 10" h. — 5'1"3'" br. sieht einem zusammengezogenen

Vom Grafen Rechberg 1816 erworben gothischen Ab ähnlich. In Guarientis

und jetzt auf Gerhard Horebout Abecedario pittorico, 1753, Artikel

zurückgeführt, auf Grund der Aelm- Abeyk wird die Existenz des Datums

lichkeit mit einer Composition im 1416 behauptet. Es ist jetzt nirgends

Codex Grimani in "Venedig, die auf zu sehen. Waagen (Handbuch p. 94)

seinen Namen getauft wird. hat das Bild dem Pieter Cristus

8 Nach Mündler (Cicerone p. S55) ohne zureichenden Grund zuge-

kann überhaupt von einem Meister schrieben,
nicht die Rede sein, das Ganze mit
 
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