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ZWANZIGSTES CAPITEL.
Letzte Werke.

Zu eleu ersten Vergünstigungen, welche Tizian von Staatswegen
zu Theil geworden waren, gehörte ein Erlass von Einkommen-
steuer, den man auf etwa achtzehn bis zwanzig Dukaten jährlich
anschlug.1 Im Jahre 1566 ward ihm dieses Privilegium entzogen
und er zum ersten Male in seinem Leben aufgefordert, eine Angabe
über seinen Vermögensstand einzureichen. Dem Befehl der Pre-
gadi gehorchend erklärte er unterm 28. Juli, er wohne im Hause
der edlen Madonna Polani und zahle eine Miethe von jährlich
zweiundsechszig Dukaten. Sein Einkommen gab er auf ungefähr
hundert und einen Dukaten an, die Bezugsweisen desselben seien
verschiedenartig. Das Landhaus in Cadore, in welchem sein Bruder
Francesco Vecelli gewohnt hatte, ergab, wie er behauptete, nichts
als eine Ladung Heu als Ertrag einer angrenzenden Wiese. Ausser-
dem besass er noch Felder in verschiedenen Theilen der Cadoriner
Landschaft, zwei Sägemühlen in Ansogne, jede für fünfundzwanzig
Dukaten jährlich verpachtet, aber mit Kosten für Eindämmung der
Piave belastet, eine Wiese bei Ansogne, von welcher die Piave
jedes Jahr ein Stück wegschwemmte, und ein Feld mit einem
Landhause am Col di Manza im Distrikt von Serravalle. Ferner ge-
hörten ihm achtzehn Felder in Milare in der Nähe von Serravalle,
zwei Felder mit einem Landhause, einem zweiten Hause, einem

1 vgl. oben Cap. V. S. 136, Anmerkung 2S.
 
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