Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1863 — 1864

DOI Heft:
Suppléments
DOI Artikel:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Vasengemälde der kaiserlichen Ermitage
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12431#0303
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
277

kräftig vorschreiten, indem er mit der Rechten den Blitz schleudert, den linken Arm aber ganz, wie Apollon
in dem Vaticanischen Motiv, weit vorstreckt und auf dem vorderen Theile desselben die Aegis liegen hat.
Ferner ist ein Cameo bei Borioni: Collect, ant. Tab. 38. und Mariette: Ree. de pierr. gr. To. II. PI. 21.
besonders beachtenswert!), auf welchem Eros in ruhiger Stellung, in der rechten Hand den Donnerkeil, in
der linken die Aegis haltend dargestellt ist. Auch Athena hat in dem oben p. 244. besprochenen Vasen-
gemälde der kais. Ermitage mit der Linken die Aegis, mit der Rechten eine Lanze erfasst und auf einer
unter Caracalla in Diocaesarea geschlagenen Münze (Nouv. Ann. de l'Inst. arch. To. II. p. 355. Pl. E, 5.)
hält sie in der Linken die Aegis, während sie mit der Rechten den Blitz schleudert. Ausserdem sind von
bisher bei dieser Untersuchung noch nicht beachteten Denkmälern die römischen Münzen hervorzuheben,
welche dem Bild der Aegis die Inschrift: Providentia beigegeben zeigen (Ann. dell' Inst. arch. To. XXXI.
p. 288.). Auf weitere Nachweise in Betreff der Anwendung der Aegis bei der Darstellung Sterblicher will
ich hier nicht eingehen; doch wird es zweckmässig sein, noch auf das hinzuweisen, was Athen. V, 202 A.
von der grossen Alexandriaischen Procession sagt : jj.s'i' ouç xaùpoc StrjX'iov Sca^Ouci op.oto/9«'n.aTOt ^u-
aoxepw, Ttpc[j.£tmtt:!.'äa; xpucrä? x.al àvà p.s<jov ffTe<pavoi>ç b'pjxou; ze y.a.1 atyt'Saç repô tûv gtt^güv
è'xîvxsç- Y]v §' arcavra xauxa xpuaà. — P. 92. Ein drittes Exemplar des Médaillons des Antoninus
Pius findet sich bei Venuti: Num. max. mod. To. I. Tab. 22. abgebildet und auch da ist das fragliche Thier
nicht als Gans, sondern als Reh dargestellt. — P. 101. Note 8. Noch eine Lampe mit der Darstellung derLeda
wird im Arch. Anz. 1864. p. 264. beschrieben. — P. III. Auch eine Terracotta-Statuette bei De Witte:

Ree. de terres cuites de Janzé Pl. 23. stellt den jugendlichen Dionysos mit Stierhörnern dar. _ P. 120.

Eine Abbildung des in Note 4. erwähnten Reliefs hat auch lnghirami: Gall. Om. To. III. Tav. 69. gegeben,
indem er versichert, dass das Kind deutlich einen Stierkopf ohn;' Hörner habe. Allein in der Abbildung fehlen
nicht nur die Hörner, sondern es haben auch die Ohren, die Augen und die Nase vollkommen menschliche
Formen, wenngleich der ganze Kopf, namentlich der Mund arg missgestaltet ist. An Miuotauros oder über-
haupt an einen Stierkopf kann gar nicht gedacht werden. — P. 137. Note 3. Zeile 2. N° 1169. lies:
N° IKiS. — P. 179. Die Amme der Phaedra tritt auch in dem von Plattier: Beschr. Roms Th. III, 3.
p. 6 31. nur kurz erwähnten Sarkophag-Bild der Villa Panlili auf. Ich setze hier die genauere Beschreibung
her. Das Ganze zerfällt in zwei durch die verstümmelte Basis eines Pfeilers oder Altars von einander ge-
trennte Scenen: links des Beschauers ist der Antrag der Amme, rechts Hippolyte auf der Jagd dargestellt.
In der ersteren Scene sitzt Phaedra auf einem Stuhle nach Rechts gewendet, den mit dem Obergewand bedeckten
Kopf jedoch nach Links biegend. In der Rechten hält sie einen Kranz; unter ihrem Stuhl ein umgefallenes Gefäss
oder ein Korb. Vor ihr, sich auf ihre Kniee stützend, ein Eros. Unmittelbar hinter ihr die gewöhnliche Gruppe
von Eros und Psyche und eine mit Ober- und Untergewand bekleidete Dienerin, welche das Haupt auf die linke
Hand stützt. Vor Phaedra, zwischen ihr und Hippolytos, steht die mit dem gewöhnlichen römischen Kopftuch ver-
sehene Amme, nach Rechts gewendet und die Hände nach Hippolytos vorstreckend. Im Hintergrund zwischen
dieser und Phaedra ist der Kopf einer Frau, zwischen ihr und Hippolytos der Kopf eines bärtigen Mannes sichtbar.
Hippolytos trägt nur eine Chlamys und hält ein Schwert in der Hand. Er steht dein Beschauer zugewendet, sieht
aber nach der Amme und Phaedra hin. Neben ihm steht nach Rechts sein Pferd. Vor denselben eilt eine Frau in
kurzem Untergewand, mit hohen Stiefeln, einem runden Schild, Schwert und Helm, von zwei Hunden begleitet, nach
 
Annotationen