Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour les années 1878 et 1879 — 1881

DOI Heft:
Supplément
DOI Artikel:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Kunstwerke der kaiserlichen Ermitage und anderen Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13006#0188
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
114

an dem zweiten Fragment hervor, dessen Vorderseite unter N° 2, dessen Kiickseite
unter N° 3 wiedergegeben ist. Es bietet uns aus der vegetabilischen Natur entnoui-
mene Ornamente dar; namentlich auch die von mir oben1 als Blâtter-Staude oder
Palmette bezeichnete Verzierung, an welche sich bunte Ranken mit Kelch-fôrmi-
gen Blumen und Trauben-formigen Frttchten anschliessen.

Aus etwas jûngerer Zeit, als die eben besprochenen Kleider-Reste, aus dem
Beginn des dritten Jahrhunderts v. Chr. stammen die tlbrigen auf Tafel III unter
N° 4 — 7 ebenfalls in natûrlicher Grosse wiedergegebenen Fragmente. Sie sind
sammtlich zweien der sieben aus Stein gemauerten Graber entnommen, welche im
Jahre 1872 auf dem Mithridates-Berg bei Kertsch nahe bei einander entdeckt wur-
den und sich durch ihre tibereinstimmende Construction, durch ihren engen localen
Zusammenhang, so wie durch ihren gesammten Inhalt als im Wesentlichen gleich-
zeitig und derselben Familie angehorend erwiesen*.

Die eben erwahnte Zeit-Bestimmung aber ergiebt sich in unzweideutiger Weise
schon daraus, dass eins dieser sieben Grâber, welches seiner Lage nach auf keinen
Fall das âlteste sein kann, das berûhmte Gefass enthielt, welches einen Theil der
ehemals im West-Giebel des Parthenon vorhandenen Gruppe nachbildet3 und augen-
scheinlich, wie ich schon anderwarts4 bemerkt habe, den Jahren angehôrt, welche
den Uebergang vom vierten zum dritten Jahrhundert v. Chr. bildeten. Dazu
kommt, dass von den ttbrigen sechs Grâbern, um hier die Beschaffenheit aller an-
deren in ihnen gefundenen Gegenstânde nicht nâher zu erortern, jedes eins der
gewohnlichen, von Todten-Kriinzen stammenden Gold-Plâttchen enthielt, welche
theils directe AbdrQcke einer bekannten Mûnze des Bosporischen Konigs Eumelos,
theils rohe Nachbildungen derselben sind5. Denn wenn auch die Abdrûcke und

î Siehe oben p. 102.

2 Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann.
1872. p. XX —XXIII.

3 Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann.
1872. Pl. 1. Vergleiche oben p. 106.

4 Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann.

1872. p. 107.

5 Zu den im Compte-rendu de la comm. arch.
pour l'ann. 1875. p. 29. N° 23—44. verzeich-
neten Exemplaren sind inzwischen auch noch
andere gekommen. Siehe Compte-rendu de la comm.
arch. pour l'ann. 1877. p. X und XL Von dem
 
Annotationen