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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour les années 1878 et 1879 — 1881

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Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Kunstwerke der kaiserlichen Ermitage und anderen Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13006#0190
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kaîserlichen Ermitage vereinigt waren, nur vermuthen konnte, dass die in so ûber-
aus grosser Anzahl einzeln gefundenen und nie mit Lochern zum Anheften versehe-
nen goldenen Blâtter, so weit sie weder durch einen goldenen Zweig noch durch
ein goldenes Band zusammen gehalten werden, ursprflnglich auf einem vergangli-
cheren Stoff, wie Wollenzeug oder Holz, aufgeklebt waren1, thatsâchlich bestâtigen.

Den Kern dièses so wie des zweiten Kranzes bildet nâmlich eine zu einem gu-
ten Theil sehr wohl erhaltene Holzrinde2, die ich glaube, fûr die Rinde des Zim-
met-Baums halten zu dûrfen. Zwar habe ich sie von keinem Sachverstândigen un-
tersuchen lassen, da bisher keine der von mir veranlassten Untersuchungen dieser
Art zu einem gentigend sicheren Résultat gefûhrt hat. Allein das aussere Aus-
sehen des Holzes entspricht ganz dem der Zimmet-Rinde und ûberdies wissen wir
durch Plinius3, dass man in der That zu der in Rede stehenden Art von Krimzen
die Rinde des Zimmet-Baums zu verwenden pflegte. Denn wenn dieser Schriftstel-
ler erzâhlt, der Kaiser Vespasian sei der Erste gewesen, welcher Kranze dieser Art
im Capitolinischen Tempel, so wie in dem der Pax dargebracht habe, so folgt na-
tûrlich hieraus nicht, dass man eben solche Kranze nicht auch schon frûher in
anderer Weise verwendet habe.

Dièse Zimmet-Rinde also war an dem Kranze, von welchem die Fragmente
N° 4 und 5 herrûhren, wie die ubrigen, hier nicht abgebildeten Fragmente dessel-
ben Kranzes noch deutlicher erkennen lassen, als die abgebildeten, zunâchst mit
einem nicht eben feinen, dunkelfarbigen Wollenzeug tiberzogen und auf diesem
waren und sind zum Theil noch jetzt die gewôhnlichen, wahrscheinlich den Selinos

î Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann.
1875. p. 25.

2 In àhnlicher Weise mogen auch die drei gol-
denen erfXeyytSeç (Compte-rendu de la comm.
arch. pour l'ann. 1859. Pl. 3, 2. p. 1 21. 1865.
Pl. 1, 4. 5. p. 34 — 40. 1869. Pl. 1, 11. p.
17.), so wie die beiden goldenen xàÀa&oi (Compte-
rendu de la comm. arch. pour l'ann. 1865. Pl.
1, 1—3. 1869. Pl. 1, 1—9. 1870. p. 49.

1872. p. 148 f. Alterth. von KertschTaf. 1.2.)
ursprunglich auch mit Holz und zwar wahrschein-
lich von derselben Art gefûttert gewesen sein.

3 Hist. nat. XII, 94. „Coronas excinnamomo
„interrasili auro inclusas primus omnium in
„templis Capitoli atque Pacis dicavit imperator
„Vespasianus Augustus". Vergleiche Compte-
rendu de la comm. arch. pour l'ann. 187 2. p. 152.
 
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