Die Ruinen von Ivionia.
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Schritt Breite ziehen sich iiber den Felsriicken hin, so M Tie
auch ausserhalb der siidlichen Mauer, in deren Mitte die
deutlichen B,este eines alten Stadtthores sich finden, am
Rande des sumpfigen Grundes eine alte Kunststrasse hin-
führte. Die Stadt der Stymphalier breitete sich auch ausser-
lialb der Mauern an den höher gelegenen Punkten aus. Ueber-
blickt man die ganze Stätte rnVt dcn unverwüstlichen Spu-
ren ihrer früheren Bewohnung, so erstaunt man dariiber,
mit welcher Behaalichkeit sich die Alten inmitten dieses
o
nnwirthlichen und unheimlichen Thales eingerichtet haben
und man kann daraus schliessen, wie sehr sie die natürli-
chen Uebelstände ihrer Lage zu überwinden wussten. Pau-
sanias Nachricliten über Stymphalos sind so dürftig, dass
er nur den Ternpel der Artemis Stymphalia anführt, unter
dessen Dache die Vogeljungfrauen schwebten, vrfe sie in
Marmor hinter dem Tempel aufgestellt waren. Sie erin-
nerten die Stymphalier an den ursprünglichen Zustand ihres
Landes, dessen schreckende Wiederkehr sie nur durch eifri-
gen Dienst ihrer Schutzgöttin abwehren könnten.
Die Ebene längs des Kyllenefusses, an deren östlicher
Ecke die Stymphalosquelle entspringt, enthält einige zer-
streute Wohnungen und eine merkwürdige Ruine des Mittel-
alters Kionia genannt, ungefähr zehn Minuten nördlich von
der alten Stadt. Es ist ein gegen Osten gerichtetes Vier-
eck von 124 Fuss Länge bei 60 Fuss Breite. Die Mauern
sind aus alten Werkstücken mit Mörtel zusammengesetzt;
an den inneren Wänden stehen Halbsäulen in einem Ab-
stande von über zwanzig Fuss. Dies Gebäude, eine Basi-
lika wie es scheint aus der byzantinischen Zeit, lag inner-
halb einer grösseren Ringmauer, von der noch einige Spu-
ren übrig sind, und ein Thurm, durch welchen ein spitzge-
wölbtes Tlior auf den inneren Hof führte. Man weiss die
mittelalterliche Bedeutung dieser Gegend nicht nachzuwei-
sen. War hier schon ein althellenisches Heiligthum, so
vermuthet man das alte Artemis - Heiligthum der Stympha-
lier, für das wir keinen schicklicheren Ort zu finden wissen 31.
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Schritt Breite ziehen sich iiber den Felsriicken hin, so M Tie
auch ausserhalb der siidlichen Mauer, in deren Mitte die
deutlichen B,este eines alten Stadtthores sich finden, am
Rande des sumpfigen Grundes eine alte Kunststrasse hin-
führte. Die Stadt der Stymphalier breitete sich auch ausser-
lialb der Mauern an den höher gelegenen Punkten aus. Ueber-
blickt man die ganze Stätte rnVt dcn unverwüstlichen Spu-
ren ihrer früheren Bewohnung, so erstaunt man dariiber,
mit welcher Behaalichkeit sich die Alten inmitten dieses
o
nnwirthlichen und unheimlichen Thales eingerichtet haben
und man kann daraus schliessen, wie sehr sie die natürli-
chen Uebelstände ihrer Lage zu überwinden wussten. Pau-
sanias Nachricliten über Stymphalos sind so dürftig, dass
er nur den Ternpel der Artemis Stymphalia anführt, unter
dessen Dache die Vogeljungfrauen schwebten, vrfe sie in
Marmor hinter dem Tempel aufgestellt waren. Sie erin-
nerten die Stymphalier an den ursprünglichen Zustand ihres
Landes, dessen schreckende Wiederkehr sie nur durch eifri-
gen Dienst ihrer Schutzgöttin abwehren könnten.
Die Ebene längs des Kyllenefusses, an deren östlicher
Ecke die Stymphalosquelle entspringt, enthält einige zer-
streute Wohnungen und eine merkwürdige Ruine des Mittel-
alters Kionia genannt, ungefähr zehn Minuten nördlich von
der alten Stadt. Es ist ein gegen Osten gerichtetes Vier-
eck von 124 Fuss Länge bei 60 Fuss Breite. Die Mauern
sind aus alten Werkstücken mit Mörtel zusammengesetzt;
an den inneren Wänden stehen Halbsäulen in einem Ab-
stande von über zwanzig Fuss. Dies Gebäude, eine Basi-
lika wie es scheint aus der byzantinischen Zeit, lag inner-
halb einer grösseren Ringmauer, von der noch einige Spu-
ren übrig sind, und ein Thurm, durch welchen ein spitzge-
wölbtes Tlior auf den inneren Hof führte. Man weiss die
mittelalterliche Bedeutung dieser Gegend nicht nachzuwei-
sen. War hier schon ein althellenisches Heiligthum, so
vermuthet man das alte Artemis - Heiligthum der Stympha-
lier, für das wir keinen schicklicheren Ort zu finden wissen 31.