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Curtius, Ernst
Ephesos: ein Vortrag, gehalten im wissenschaftlichen Verein zu Berlin am 7. Februar 1874 — Berlin, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.4606#0036
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ANMERKUNGEN.

1) Die Stiftung des ephesischen Heiligthums durch die Phönizier erhellt
daraus, dafs es ursprünglich ein hart am Meer gelegenes Hafenheiligthum
gewesen ist (Pliniüs X. H. II § 87: mare guondam aedem Dianae alluebat)
und aus der Analogie mit dem Heiligthume der Göttin von Sidon an der kleinen
Syrte. Diese Göttin wurde von Carthagern und Libyphöniziern als Selene ge-
meinsam verehrt und hatte Sehaaren bewaffneter und zum Kriegsdienst ge-
schulter Tempelfrauen um sich. Herodot IV 188. Movers Colonien der Phö-
nizier S. 463, 468. Berufung der Priester aus der Fremde: Strabo S. 641.
Phiioxenie desEphesos: Etym. Magnum unter "Eqtaog. In Betreff aller Einzel-
heiten der Geschichte und Topographie verweise ich auf die ausführlichere
Darstellung in meinen Beitrügen zur Geschichte und Topographie Kleinasiens.
Ab]], der Akademie der Wiss. (Dummler 1872), wo die Stadtgeschichte von Ephe-
sos S. 1—34 von mir und die Ueberreste der Bauten S. 35—44 von Prof. Adler
behandelt sind.

2) Ueber das Idol der Artemis vgl. 0. Jahn Ueber die puteolanisehe
Basis in den Berichten der K. Sachs. .Ges. der Wiss. 1851 S. 146. Was man
früher als herabhängende Ketten anzusehen pflegte, wird jetzt wohl allgemein
als Armatütze angesehen, wie auch bei dem Bilde der Hera von Samos. Vgl.
Overbecks Kunstmythologie II S. 187. Der Name "Melissai' ist für die Artemis-
priesterinnen nicht direkt bezeugt, aber der Name 'Maoijrig (verwandt mit
topos Bienenschwarm) bestätigt die Annahme, dafs auch in diesem Punkt
der ephesische Dienst mit dem der Ehea und Demeter übereinstimmte. Vgl.
L. Weniger Zur Symbolik der Biene in der antiken Mythologie. Breslau 1871.

3) Fremde Ansiedler im Tempellande, namentlich die Bennäer aus Thra-
cien: Ephoros bei Steph. Byz. v. Bivva. Vgl. Guhl Ephesiaca p. 26. Beitrage S. 15.

4) Die (Monisten in Samos: Athenaios S. 381. Amazonensage: Beiträge
S. 12. — Verträge: Pausanias, VII 2, 8; ol niQi ro Uq6i> olxovvrtg — 'imaiv '6(ixovg
dom; y.al äva /ufQog nei(j' avTtSv kaßövrts fxrog nauv -noXijxov. Ueber den Platz
der oQxujfjoaki vgl. Beiträge S. 14 und Adler a. a. 0. S. 35.

5) Ephesos als Heimath des ionischen Baustils bei Vitruv IV 1. Dagegen
Bötticher, Tektonik der Hellenen (Zweite Auflage I S. 102), der Attica als
Mutterland der ionischen Bauweise ansieht.
 
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