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Curtius, Ernst [Hrsg.]
Die Ausgrabungen zu Olympia (Band 5): Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1879-1880 und 1880-1881 — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.769#0032
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Zeil müssen hier übergangen werden,
rodlos Zeugiiiss dafür liefern, dass in ■
dem Kladeos und der Altis eine siots r
herrscht hat und Olympia lange hcwolr
Ungleich verwickelter und vielseitig
interessant sind die Wasserzuleitung
zahl derselben und die vielen oft m
haltencn Thonrohrleitungen erschwerte:

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die vielen oft nur fragmentarisch er
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u. dgl. mit Wasser zu versorgen. Dann kamen die durch
reichere Ausstattung der Gymnasien hervorgerufenen Bedürf-
nisse hinzu und schliesslich, als die Wasserbauteclmik in
römischer Zeil auf ihrem Höhepunkte stand, wurde auch
Olympia mit Thermen-Anlagen, mit Trink- und Sammel-
becken, mit Springbrunnen u. dgl. versehen.

In griechischer Zeit geschah die Wasserversorgung
ausschliesslich aus dem Kladeos-Thale, indem man die aus
den Seitenlhälern kommeink-n Quellen fassie, sammelte und
am Eusse der Berge entlang nach Olympia führte. Dabei
verlangte der die Altis durchschneidende Höhenrücken die
Aidage eines Hochreservoirs, um auch dem Osten Wasser
zuführen zu können, während der tiefer liegende Westen
eines solchen nicht bedurfte. Als Ausgangspunkt für den
Osten wählte man die höchste Stelle der Altis hinler dem
Heraion, baute dort an der NW Ecke ein Bassin und konnte
nun nach allen Punkten Wasser liefern mit Ausnahme der
Schatzhäuser-Terrasse, wo es entbehrlich war. Man bediente
sich dam der Entwässerungsleitungen, und zwar erstens der
Hauptleitung im Osten des Zeus-Tempels, [indem man
Schöpfbassins in dieselbe einschaltete], und zweitens der
Leitung am Kusse der ScliaUhäuscr-Terrasse, um sowohl den
Schöpfbassins vor der Echohalle und dem Leonidaion als
auch denen im Stadion und Hippodrome Wasser zuzuführen.
Von dem Bassin am Heraion ging aber noch eine besonders
kunstvoll gefügte Leitung [Bieiröhren in Kalk gebellet inner-
halb einer l'orosrinne] in gerader Richtung auf die byzanti-
nische Kirche zu. Erhallen ist dieselbe freilich nur bis zur
Allis-Westmauer, sie diente aber wohl unzweifelhaft dazu,
jenem alten Baue das notwendige Wasser zuzuführen. Das

grosse Bassin am Heraion selbst erhielt sein Wasser mittels
einer ummauerten und mit Blei ausgekleideten Thonziegel-
lcitung, welche in konstruktiver Beziehung die interessanteste
von allen Leitungen ist. Dieselbe ist, soweit die Ausgrabun-
gen im Norden reichen, aufgedeckt worden und noch erhalten.
Die zweite aus dem Kladeosthale kommende Haupt-
leitung liegt bei ihrem Eintritte in das Ausgrabungsgebiet
über 2,50 m liefer als die vorige und ist eine Thonrohr-
leitung von vorzüglicher Konstruktion. Von der Westfront
der Nordthermen au in ihrer ganzen Ausdehnung bis zur
südlichen Terrassenmauer hin aufgedeckt, zeigt sie eine fast
grade Richtung und macht nur an der Altis-Westmauer einen
kleinen Bogen wegen der Unterführung unter die Mauer. Sie
hat vier Schöpf bassins, in der Form von grossen Thon-
töpfen erhalten. Interessant ist die Thatsache, dass unter

alte

ich be-

findet, die in derselben Weise konstruirt ist wie die aus
Dacluiegelstücken und Kalkmörtel hergestellten Bassins am
Heraion und der Südterrassenmauer. An der Letzteren
mündet die T honroh rlcitung in ein Bassin, welches einen
weiteren oberen Abtluss hat. Das überuiessende Wasser
wird dann unter der Strasse daselbst — aber nicht düker-
artig — fortgeführt und kommt in ein zweites Bassin, dessen
Reste noch aufgefunden sind. Von dort wurde das Wasser
dann wahrscheinlich in den schon oben erwähnten Haupt-
sammclkanal bezw. in späterer Zeil in die untere Rinne des
Südwestbaues abgeführt.

Als eine weitere Wasserader aus dem Kladeosthale
linden wir den Stollen im Kronion oberhalb der Exedra.
Die Anlage in solcher Höhe und die immerhin schwierige
Durchbohrung des schmalen Bergrückens nördlich vom
Heraion hat wohl hauptsächlich darin ihren Grund, dass
man der Schatzhäuser-Terrasse Wasser zuführen wollte. Dann
hat man in römischer Zeit diese [nach Verschüttung der
anderen damals wohl einzige] Wasserleitung benutzt, um
bei den wachsenden Bedürfnissen den Gymnasien, dem
Pryianoion etc. mehr Wasser zuzuführen. Zu diesem Zwecke
wurde das nördliche der beiden Hochreservoirs oberhalb
des Heraions gebaut; von ihm gehen verschiedene Leitungen
aus, darunter eine zum Prylaneion und eine zum Bassin am
SWAliisthore. Mit den Letzteren scheint auch eine Thon-
rohrleitung gleichzeitig zu sein, welche in der Richtung der

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Th-

leilung aber schon ca. 0,60 m höher liegt.

In späterer Zeit und bei wohl stets wachsendem
brauche genügte aber weder die Zufuhr aus dem Kla<
Thale noch die aus dem Krönion-Stollen. Der allge
 
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