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Curtius, Ernst
Gesammelte Abhandlungen (Band 2) — Berlin, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.33815#0434
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n.

Antonia Tryphaina nnd ihre Familie.

Die in den Monatsberichten der Preufsischen Akademie
1874 verötfentlichten Inschriften III und IV stehen auf einer
Marmortafel, welche 1872 von Dr. Long in der Vorderseite
einer Fontäne in dem türkischen Dorfe Tscharik-köi, 5 Stun-
den von Artaki, entdeckt und abgeschrieben wurde. Der Stein
ist dann nach Constantinopl in das Museum im Tschinili-
Kiosk gebracht; hier hat Dr. Millingen die Inschriften von
Neuem abgeschriehen, und dann hat Dr. Schröder die Güte
gehabt, ein ungemein sorgfältiges Facsimile des ganzen Steines
in halber Cröfse des Originals anzufertigen und aufserdem
noch einen Papierabdruck mir zuzustellen.

Beide Inschriften beziehen sich auf die Tochter des Königs
Polemon und der Königin Pythodoris Philometor und dienen
dazu, die Greschichte dieser Familie, welche nach Münzen und
Inschriften vielfach behandelt worden ist, in wesentlichen
Punkten zu vervollständigen.

Mommsen hat in der Antonia, welche den fürstlichen Rang
der Famiiie begründet hat, die älteste Tochter des Triumvirs
Antonius von seiner zweiten Gemahlin Antonia nachgewiesen,
die um 34 v. Chr. dem reichen Asiarchen Pythodoros vermählt
worden sein mufs. Aus dieser Ehe stammt Pythodoris, welche
Polemon zur Frau nahm, der Sohn des Rhetors Zenon aus

Köhne, Nusee Kotschubey 11 392 (Genealogie des Zenonides).
Vgl. Memoires de la societe Imperiale d'Archeologie 1852 p. 249. Wad-
dington, Melanges de num. 2, 45. A. v. Sallet, Beitr. zur Geschichte der
Numismatik der Könige des Bosp. etc. Th. Mommsen in der Ephemeris
Epigr. 1872 p. 240. Dittenberger, Sylloge No. 279.
 
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